Chronik/Österreich

40.000 junge Männer ersparen sich bald Amtsarzt

Am Mittwoch beschließt der Nationalrat eine Novelle zum Führerscheingesetz (FSG). In Zukunft soll das militärärztliche Gutachten, das bei der Musterung ausgestellt wird, von den Führerschein-Behörden als Nachweis über die gesundheitliche Eignung angehender Autofahrer anerkannt werden.

Das bedeutet, dass sich jedes Jahr etwa 40.000 junge Österreicher 35 Euro für die Untersuchung sparen werden. "Wenn die jungen Männer schon zur Musterung müssen, sollen sie auch etwas davon haben. Diese Änderung ist nur logisch. Und die Burschen sparen sich Zeit und Geld", erklärt Verkehrsministerin Doris Bures die Novelle. Zusätzlich werden auch die Amtsärzte entlastet.

Der Verkehrsausschuss des Nationalrates befasst sich heute, Mittwoch, auch mit einer geplanten Novelle zum Gelegenheits-Verkehrsgesetzes. Dabei soll die 0,1 Promille-Grenze für alle Lenker von Schülertransporten fixiert werden. Bures hofft, dass die Änderung noch vor Schulbeginn in Kraft treten kann.

Kritik erntete die Verkehrsministerin jedoch von dem Grünen Verkehrssprecher Georg Willi: "Beim Führerscheingesetz jubelt Bures über 35 eingesparte Euros. Die immer dringendere Aufnahme vom Handytelefonieren am Steuer ins Vormerksystem soll jedoch unterbleiben. Obwohl Experten dieses Delikt in das Vormerksystem einfließen lassen wollen."

Viele Verkehrstote

Der Negativtrend bei den getöteten Straßenverkehrs-Teilnehmern hält weiter an. So kamen in der letzten Juni-Woche elf Menschen bei Verkehrsunfällen ums Leben. Dramatisch entwickeln sich die Todeszahlen im Halbjahres-Vergleich. Starben in den ersten sechs Monaten des Vorjahres 191 Menschen, waren es heuer bereits 237. Eine Steigerung um 46 Todesfälle oder 24 Prozent.