Chronik/Oberösterreich

"Wollen Identität der Eferdinger nicht abschaffen"

Die teilweise Fusion der Bezirkshauptmannschaften (BH) von Eferding und Grieskirchen im Hausruckviertel ist beschlossene Sache. Die BH Eferding wird ab 1. September Zug um Zug nach Grieskirchen verlegt. Was Landeshauptmann Josef Pühringer, ÖVP, eine "Maßnahme der Verwaltungsökonomie" nennt, weckt beim Partner FPÖ die Lust auf mehr. In Eferding stößt die Degradierung auf wenig Freude.

"Ich war sehr überrascht, dass es so schnell ging. Man kann nicht erfreut sein, wenn im Stadtzentrum Arbeitsplätze verloren gehen", sagt der Eferdinger Bürgermeister Severin Mair, ÖVP. Informiert worden sei man bislang sehr spärlich, beklagt das Oberhaupt der 4000-Einwohner-Stadt. Froh ist Mair, dass mit dem Verbleib der Bürgerservicestelle soziale Angelegenheiten weiter hier bearbeitet werden. Mair: "Damit trifft es nicht die Ärmsten der Armen, die sonst lange Fahrten nach Grieskirchen bestreiten müssten."

In der Stadt sind vor allem die Geschäftsleute über die BH-Reform erbost. Sie befürchten einen Rückgang der Besucherfrequenz. Ob wichtige Verwaltungsangelegenheiten künftig sparsamer funktionieren, traut sich Mair nicht einzuschätzen. Gespannt ist der Stadtchef, wo die Wahlbehörde bei der am 2. Oktober anstehenden Bundespräsidentenwahl agieren wird.

Versprechen

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Landeschef Pühringer versucht, die Verunsicherung zu dämpfen. "Der Bezirk Eferding bleibt ja erhalten, wir wollen die Identität der Eferdinger schützen und nicht abschaffen", erklärt er. In Eferding wird eine Bürgerservicestelle und eine Außenstelle gehalten. "Die Bevölkerung wird noch ausführlich informiert", verspricht Pühringer. Zwei Jahre lang will man die Spareffekte und die Konsequenzen für die Bürger beobachten, kündigt der Landeschef an. So lange gebe auch kein Ansinnen für neue Zusammenlegungen. "Aber es gibt keine Denkverbote", sagt er. Wie FPÖ-Landesvize Manfred Haimbuchner sieht Pühringer Chancen, auf den BHs Kompetenzzentren, die für mehrere Bezirke arbeiten, zu installieren. Haimbuchner ist grundsätzlich für neue Reformschübe, will aber "den Kooperationspartner nicht überfordern".