Wertschätzung am Muttertag
Zu Mittag gibt es fertige Tiefkühlpizza, abends eine Jause und zwischendurch ein Gedicht. Bei uns ist das natürlich genau so, nur dass unsere Mama die Omama ist, die wir am Muttertag so richtig verwöhnen. Abgesehen davon, dass sie den besten Guglhupf aller Zeiten backen kann, ist Omama immer für uns da. Sie lacht mit uns, wenn’s lustig ist und sie tröstet uns, wenn es einmal sein muss.
Außerdem können wir mit ihr über alles reden, wir können ihr Geheimnisse anvertrauen, und sie hat immer eine Antwort, wenn wir einen Rat brauchen. Omama hat also das Frühstück und die Mittagspizza mehr als verdient, die Streichwurstbrote am Abend auch, und ein selbst gedichtetes Gedicht, mit dem wir ihr sagen, wie wichtig sie für uns ist, sowieso.
Warum nur einmal im Jahr?
Aber warum macht man so etwas nur einmal im Jahr? Nehmen wir denn alles um uns herum schon viel zu selbstverständlich hin, weil wir uns einfach schon daran gewöhnt haben? Wir sollten es wirklich öfter zeigen, wenn jemand für uns wertvoll ist.
Manchmal will es einem halt nicht so leicht über die Lippen kommen. Aber da gäbe es ja auch noch andere Möglichkeiten. Ich weiß zum Beispiel jetzt genau, was ich mache. Ich denke mir einen wunderschönen Blumenstrauß aus und den schicke ich in Gedanken an euch alle, denn ihr seid sehr wichtig für mich. Ihr lest meine Geschichten und ihr kommt zu mir ins Theater. Ich mag euch sehr, denn ihr seid wertvoll und ich schätze euch. Omama würde sagen, das nennt man Wertschätzung.
Christa Koinig ist künstlerische Leiterin des Linzer Puppentheaters