Chronik/Oberösterreich

Wenn Hoffnung über den Hass siegt

„Würde ich hassen, hätte Hitler gesiegt.“ Dieses Zitat des jüdischen Künstlers und KZ-Überlebenden Jehuda Bacon ist gleichzeitig Titel des neuen Theaterstücks des Kulturvereins Etty. Premiere ist am Samstag, 1. 2., in der Tribüne Linz (Termine: 2., 15., 16., 29. 2., 29. 3., 26. 4., www.tribuene-linz.at).
Schauspielerin Bettina Buchholz gestaltet die szenische Lesung gemeinsam mit ihrer elfjährigen Tochter Hannah, die den jungen Jehuda Bacon spielt. Theaterfassung und Inszenierung stammen vom Linzer Psychotherapeuten und Autor Johannes Neuhauser, der auch Hannahs Vater ist.

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Mehrmals besuchte die Familie Jehuda Bacon in Jerusalem, um mehr über sein Leben zu erfahren. Drei Fragen kristallisierten sich für das Stück heraus: Gibt es wirklich in jedem Menschen einen göttlichen Funken, der das Gute in ihm zum Aufflammen bringt, wie es die jüdische Weisheitslehre behauptet? Wie kann man nach Auschwitz und all den Kriegen mit der Existenz von Gut und Böse zurechtkommen? Und: Ist Gott wirklich tot?

Auschwitz-Überlebender

„Bei meiner Befreiung aus dem KZ war ich erst 15 Jahre alt, aber ich hatte die Erfahrung eines 80-Jährigen“, erinnert sich der Kunstprofessor. Er ist einer der letzten Überlebenden von Auschwitz, Mauthausen und dem Todesmarsch ins gefürchtete Nebenlager Gunskirchen. Trotzdem hat der 90-Jährige einen Weg gefunden, auf Hass nicht mit Hass zu reagieren.