Chronik/Oberösterreich

Weiter Rätsel um Otto Schenks vermisste "Hure Babylon"

Ermittlungen. Eine neue Haushaltshilfe, unzählige Besucher – zu denen auch der Erzbischof von Salzburg und ein Filmteam zählt –, Freunde und Familienmitglieder: Schauspieler Otto Schenk verdächtigt niemanden von ihnen, seine "Hure Babylon", einen Holzschnitt von Albrecht Dürer, gestohlen zu haben (der KURIER berichtete). "Ich wüsste nicht, wer so etwas tun würde."

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Trotzdem: Der Verdacht liegt nahe, dass die Diebe sich im Ferienhaus des Schauspielers und seiner Ehefrau Renée am Irrsee (Bezirk Vöcklabruck, OÖ) ausgekannt haben. Da es keine Einbruchspuren gibt, dürften sich die Täter auf einfacherem Wege Zutritt verschafft haben – etwa mit einem Schlüssel. Es wurde nichts durchsucht oder verwüstet, sondern offenbar gezielt das teuerste Stück von der Wand genommen.

Das oö. Landeskriminalamt ermittelt derzeit in alle Richtungen, konkrete Hinweise gibt es noch nicht.

Wert: 20.000 Euro

"Die Hure Babylon" ist einer von 15 Holzschnitten aus Dürers "Apokalypse" und zeigt einen siebenköpfigen Drachen, auf dem eine Frau reitet. Schenk hat es in den 1950ern erstanden. Heute dürfte es ca. 20.000 Euro wert sein. "Es ist das wertvollste Bild, das ich habe. Alle anderen sind nur für die Gemütlichkeit", sagt der 85-jährige Schauspieler, der mit seiner Frau in Wien lebt und am Irrsee urlaubt.

Das gestohlene Kunstwerk ist auf der Fahndungs-Website des Bundeskriminalamts zu sehen: www.bmi.gv.at/fahndung