Unter Druck: Prostitution oder Flüchtlingsheim
Von Jürgen Pachner
Allein fünf Pächter sollen in den vergangenen zwei Jahren deshalb vorzeitig die Flinte ins Korn geworfen. „Das Geschäft ist tot – auch, weil die Polizei vier Mal pro Woche kontrolliert und alle Gäste perlustriert“, betont Aicher.
Der 78-Jährige will jetzt nicht länger zuschauen. „Entweder das Prostitutionsverbot fällt, oder ich vermiete das Gebäude als Unterkunft für Asylwerber.“ Mit der Caritas steht der Hausherr seit Ende Jänner in Verhandlungen. „Das Haus wäre für 15 Personen geeignet, es müsste aber entsprechend adaptiert werden“, bestätigt Michael Felder von der Flüchtlingshilfe.
Um einem möglichen Vertragsabschluss zuvorzukommen, will die FPÖ bei der Gemeinderatssitzung am 18. April die Aufhebung des Prostitutionsverbots beantragen. „Die Anrainer sind seit Jahrzehnten gewöhnt, neben einem Bordell zu leben. Für die meisten ist das akzeptabler als ein Asylantenheim“, sagt FP-Obmann Martin Lindinger. Er legt aber Wert darauf, dass dies nur die zweitbeste Variante sei. „Am vernünftigsten wäre, wenn die Gemeinde das Haus kauft.“