Chronik/Oberösterreich

Tollkühner Postler machte Bankräuber-Duo völlig konfus

Mit einer spektakulären Verfolgungsjagd hat Werner H. am 2. Februar 2012 zwei Bankräuber in Eberstalzell  aus dem Konzept gebracht. Der 49-jährige Postler verfolgte laut hupend im Dienstauto einen maskierten Bewaffneten. Dessen im Fluchtauto wartender Komplize, 56, suchte daraufhin allein das Weite.

H. hatte zufällig beobachtet, wie der Vermummte aus der Sparkasse kam und die Straße hinablief. „Ich war dicht hinter ihm, doch er hat sich plötzlich umgedreht und mit der Waffe auf mich gezielt", erzählt  der als Zeuge geladene Postler am Donnerstag im Landesgericht Wels. Er habe sofort den Wagen gestoppt und den Retourgang eingelegt. „Doch dann ist der Mann  weitergegangen und auch ich bin wieder hinterher." Auf Höhe des Kindergartens habe sich der 24-Jährige neuerlich umgedreht. „Er hat mit der Pistole in Richtung Himmel gezielt und einen Schuss abgegeben." Anschließend sei der Verdächtige zwischen den Häusern verschwunden. Polizei und Cobra konnten ihn in einer Holzhütte fassen. Sein Komplize wurde später in Steyr festgenommen.

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Die beiden Verdächtigen – der 24-jährige Thomas C. und der 56-jährige Karl H. – bekannten sich am Donnerstag vor dem Schöffensenat schuldig. C. soll den Überfall geplant und H. als Fahrer angeheuert haben. „Eigentlich wollte ich das nicht machen, doch steter Tropfen höhlt den Stein –  er hat mir 5000 Euro versprochen", behauptet H., der  erst im Oktober 2011 nach einem Einbruch aus dem Gefängnis entlassen worden war.

Haupttäter Thomas C. benötigte dringend Geld. „Ich wollte meine Schulden zahlen." Auch er hat zahlreiche Verurteilungen auf dem Kerbholz. Seit seiner Kindheit wird er psychiatrisch behandelt. Die Urteile: Sechs Jahre Haft für H., sieben Jahre und acht Monate für C.  Der 24-Jährige kommt in eine  Anstalt für geistig abnorme Rechtsbrecher – nicht rechtskräftig.