Chronik/Oberösterreich

Software für die Seele

Das Leben ist nicht kompliziert“, behauptet der Linzer Psychiater Peter Spatt. In seinem Selbstfindungs-Manifest „Ein Leben reicht, der Mensch zu werden, der man ist“ entschlüsselt der 48-jährige Seelenarzt in erster Linie die Botschaft des Buchtitels. Seit 1992 beschäftigt sich Spatt mit den zentralen Lebensfragen und ging bei Psychotherapie-Legende Paul Watzlawick in die Lehre.

„Das Rezept für ein erfülltes Leben ist nicht wie die Zubereitung eines Becherkuchens“, räumt er ein. Dennoch seien viele, oder sogar alle Probleme des Lebens, auf drei Achsen zu lösen. Einerseits gebe es biologische Komponenten, an denen man nichts ändern, aber sehr wohl schrauben könne. Sozialisation und Ballast aus der Kindheit seien ein mitunter schweres Päckchen, das es auszutarieren gilt, erklärt er.

Selbstwert

Auf der dritten Achse – und Spatt verspricht, dies sei der ultimative Weg zum Lebensglück – müsse man „die Begeisterung und Kraft zur Selbstverwirklichung“ wecken. Das Stichwort sei Selbstwert, nicht Egoismus. „Das ist nur ein Wort, um die Menschen gefügig zu machen. Ein gewisser Egoismus ist gesund. Es heißt, zu wissen, was einem gut tut und dass man Menschen braucht, um Mensch zu sein.“ Sein 200 Seiten starkes Buch soll helfen, eine Landkarte oder eine Software für die Seele zu entwickeln, erklärt er.

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Bei der Buchpräsentation am 30. November im Presseclub in Linz diskutiert der forensische Psychiater mit Bruno Buchberger, Professor für Computerinformatik im Softwarepark Hagenberg. Wie die Mathematik sei das Leben gar nicht so kompliziert, wenn man erst den Dreh raus hat.

Das Buch "Ein Leben reicht" ist ab Montag im Buchhandel und unter www.einlebenreicht.at erhältlich.