Mit sicherem Schwung durch das Winterwunderland
Die gute Nachricht zu Beginn: Es gibt Schnee, viel Schnee. „So einen Saisonstart wie heuer gibt es alle fünf Winter. Wir haben mehr als 70 Zentimeter schönsten Pulverschnee, die Pisten sind super zu präparieren!“, schwärmt einer, der vor Ort den Einblick hat. Helmut Holzinger ist Vorstandsdirektor der Hinterstoder-Wurzeralm Bergbahnen AG.
Meist im Freien
„Für die Menschen ist es gut, dass die Skigebiete offen sind. Sie wollen raus in die Natur, in die frische Luft, in den Schnee. Bewegung ist speziell in Zeiten wie diesen besonders wichtig. Damit auch die Köpfe frei werden.“ Den Unmut einiger darüber, dass etwa Kultureinrichtungen oder Einkaufszentren geschlossen, die Skigebiete hingegen offen sind, versteht Holzinger nicht: „Wir sind die meiste Zeit im Freien, haben strenge 2-G-Kontrollen und Maskenpflicht in den Gondeln und Anstellbereichen.“ Sprich, wer nicht genesen oder geimpft ist, kann nicht auf die Piste.
In den meisten Skigebieten gibt es eigene Stauberater. Außerdem kann vielerorts bereits von daheim aus die Skikarte mit dem Grünen Pass verknüpft werden. Vor Ort wird das Ticket gescannt und der Spaß kann beginnen: „An den ersten Tagen waren es rund 70 Prozent, die Chipkarte und Grünen Pass daheim verknüpft hatten“, weiß Holzinger.
Ob es eine erfolgreiche Saison 2021/’22 wird, hänge auch stark davon ab, wann und unter welchen Bedingungen Hotellerie, Gastronomie und andere Dienstleistungsbetriebe wie etwa Skischulen wieder aufsperren dürften. 2019 waren es noch 330.000 Skifahrerinnen und Skifahrer etwa im Skigebiet Hinterstoder-Höss, vergangenes Jahr um 50 Prozent weniger. „Die Seilbahnwirtschaft in Österreich macht üblicherweise einen Umsatz von 1, 4 Mrd. Euro pro Wintersaison, vergangenes Jahr waren es um 80 bis 85 Prozent weniger. Das ist ein riesiges, wirtschaftliches Problem, erklärt Holzinger, der auch Fachgruppenobmann der oö. Seilbahnen bei der Wirtschaftskammer ist.
Kurz einen Blick zurück auf die Unfallstatistik des Vorjahres: Die Corona-Restriktionen haben im Winter 2020/’21 in Österreich zu einem Rückgang an Alpinunfällen um rund zwei Drittel im Vergleich zum Zehn-Jahresmittel geführt. Das zeigt die vom Österreichischen Kuratorium für Alpine Sicherheit (ÖKAS) veröffentlichte Statistik. Während 2019/’20 116 Personen am Berg ums Leben kamen, waren es 2020/’21 88.
Herausfordernd
Trotz weniger tödlicher Alpinunfälle sei es für die 13.000 freiwilligen und im Ehrenamt tätigen Bergretterinnen und Bergretter aufgrund der Covid-19-Maßnahmen ein „herausfordernder Winter“ gewesen, so Stefan Hochstaffl, Präsident des Österreichischen Bergrettungsdienstes.
Die aktuelle Saison hat gerade gestartet, also genau die richtige Zeit, sich den Appell vieler Medizinerinnen und Mediziner zu Herzen zu nehmen: „Nicht über die eigenen Verhältnisse, bedacht und mit Zurückhaltung skifahren, um die Kliniken während der Corona-Krise zu entlasten.“
Wann geht es wo los?
Saisonstarts. In Oberösterreich gibt es einige größere Skigebiete und auch kleine Liftanlagen, die speziell für Familien und Kinder geeignet sind. Der KURIER zeigt, wann es wo losgeht, aktuelle Infos zu Corona-Maßnahmen und Entwicklungen bitte immer tagesaktuell checken.
- Gosau/Dachstein West: Einige der Lifte haben bereits geöffnet. Insgesamt gibt in diesem Skigebiet 160 Pistenkilometer zwischen Salzburg und Oberösterreich und dabei immer das traumhafte Dachstein-Panorama im Blick. www.dachstein.at
- Hinterstoder – Höss: Hinterstoder ist der einzige Weltcup-Ort Oberösterreichs. Darüber hinaus erwartet Wintersportler auf der Höss ein kleines Paradies für Familien. 40 Pistenkilometer bis auf 2.000 Meter Seehöhe warten auf Sportfreunde, www.skisport.com
- Wurzeralm: Wenn alles nach Plan verläuft, öffnet das Skigebiet auf der Wurzeralm am 22. 12., Infos auf www.skisport.com
- Kasberg: Es ist Eröffnungswochenende. Seit gestern, Samstag, ist der Kasberg für Wintersportler bereit, 23 Pistenkilometer warten, www.skisport.com
- Hochficht: Auch auf dem Hochficht geht es ab sofort bergab – in einzigartiger Lage im Dreiländereck Österreich – Deutschland – Tschechien. Abseits der Skipiste gibt es viel Platz zum Langlaufen und Schneeschuhwandern, www.skisport.com
- Dachstein-Krippenstein: Das Skigebiet Dachstein-Krippenstein startet genau am 24. Dezember in die Wintersaison. www.dachstein-salzkammergut.com
- Feuerkogel: Von Ebensee am Traunsee aus geht es mit der Feuerkogel-Seilbahn auf 1.600 Meter mitten ins Erlebnis-Bergdorf. Saisonstart ist am 18. 12., www.feuerkogel.info
Welche Regeln gelten für wen?
Vor Ort. Für Seilbahnen gilt die 2-G-Regel (geimpft oder genesen). Es herrscht FFP2-Maskenpflicht in allen Anstellbereichen sowie in allen geschlossenen Fahrbetriebsmitteln. Um die Nutzung der Seilbahnen und Lifte zu ermöglichen, sind die Betreiber dazu verpflichtet, den gültigen 2-G-Nachweis vor Ort zu kontrollieren.
Kinder bis zum vollendeten 12. Lebensjahr müssen keinen G-Nachweis haben. Für Kinder zwischen 12 und 15 Jahren gilt ein Corona-Testpass (Ninja-Pass für Schulkinder in Österreich) auch samstags und sonntags der Testwoche als 2-G-Nachweis. In den Schulferien ist für Kinder zwischen 12 und 15 Jahren ein negativer PCR-Test vorzuweisen. Für Jugendliche ab 15 Jahren gilt
2-G. Viele Skihütten bieten derzeit Speisen zum Mitnehmen an, diese dürfen in einem Abstand von 50 Metern zur Hütte konsumiert werden.