Hundstage und Katzenjammer
von Christa Koinig
Kürzlich hat es bei uns wieder einmal ganz ordentlich gekracht, denn da wurde so richtig gestritten. Aber ich sag’s gleich, ich war’s nicht! Es waren Ferdi und Cindy. Ferdi ist herumgelegen, hat vor sich hin gegrantelt und Cindy hat ihn einen faulen Hund genannt.
Ferdi hat sie daraufhin böse angeknurrt und zurück gemoatschkert, „an solchen Hundstagen kann ich herumliegen, wie ich will.“ Doch Cindy hat gleich schnippisch entgegnet, „weißt du überhaupt, was Hundstage sind? Der Name kommt vom Sternbild ‚großer Hund‘. Es dauert 30 bis 31 Tage vom Aufgang des ersten Sterns bis zu dem Zeitpunkt, wo man das ganze Sternbild richtig sehen kann. Daher sagt man, es sind die ‚Tage vom großen Hund‘, und die sind übrigens erst in einem Monat.“
So g’scheit sein
„Ma, bist du aber g’scheit“, ätzte Ferdi, „und jetzt lass’ mich in Ruhe, sonst bekomme ich noch den Katzenjammer.“ Beim Wort Katzenjammer ist die Zankerei los gegangen und die beiden sind sich so richtig in die Haare geraten.
„Ich mag dich überhaupt nicht mehr“ und „du bist mir total wurscht“ waren dabei noch die harmloseren Sätze. Da ist Omama ziemlich energisch dazwischen gegangen und hat gerufen, „Halt, ihr beiden! Vertragt euch gefälligst wieder! Ihr benehmt euch ja wie Hund und Katz!“
Da haben sich die zwei angeschaut und ganz laut zu lachen begonnen. „Was gibt es da zu lachen?“, hat Omama streng gefragt und Cindy hat schelmisch geantwortet, „hihi, wir sind Hund und Katz!“ Jetzt musste auch Omama schmunzeln und lächelnd sagte sie, „seht ihr, Lachen versöhnt, und es ist die schönste Sprache der Welt!“ Übrigens, Ferdi ist unser alter Hofhund und Cindy unsere Hauskatze.
Christa Koinig ist künstlerische Leiterin des Linzer Puppentheaters