RLB OÖ: Bilanzsumme stieg auf 44 Mrd., Gewinn sank um 49 Mio.
Von Josef Ertl
„Wir können mit dem Jahresergebnis 2019 sehr zufrieden sein, besonders vor dem Hintergrund des niedrigen Zinsumfelds und eines sich über das Jahr eintrübenden Wirtschaftswachstums“, sagte Heinrich Schaller, Generaldirektor der Raiffeisenlandesbank OÖ, bei der heutigen Bilanzpressekonferenz in Linz, die aufgrund der besonderen Umstände via Videoschaltung abgehalten wurde. Das Gesamtjahr 2019 verlief mit einer Steigerung bei den Finanzierungen im Konzern auf 23,5 Milliarden Euro (+ 5,5 Prozent bei Betriebsmittelfinanzierungen, + 4,8 Prozent bei Investitionsfinanzierungen) äußerst positiv.
Zuwachs bei Firmenkunden
Die Konzernbilanzsumme der Raiffeisenlandesbank OÖ liegt mit einem Plus von 5,6 Prozent per Jahresende 2019 bei rund 44,4 Milliarden Euro. Eine leichte Steigerung um 1,02 Prozent gab es bei der Gesamtkundenzahl der RLB OÖ, die Ende 2019 bei 137.972 liegt. Die Anzahl der Firmenkunden ist mit einem Plus von 5,37 Prozent auf 16.309 spürbar gestiegen.
Jahresüberschuss vor Steuern bei 319,2 Millionen Euro
Mit 319,2 Millionen Euro ist der Jahresüberschuss vor Steuern im Konzern der Raiffeisenlandesbank OÖ 2019 um 49,7 Millionen Euro niedriger als im Jahr zuvor. Schaller: „Der Rückgang ist auf Bewertungseffekte bei at equity-bilanzierten Unternehmen zurückzuführen. So musste etwa die Beteiligung an der RBI-Gruppe 2019, trotz ähnlich hoher laufender Ergebnisse wie im Jahr zuvor, deutlich stärker abgeschrieben werden. Der Ergebnisbeitrag sank von insgesamt noch +77,3 Millionen Euro im Jahr 2018 merklich auf minus 15,9 Millionen Euro im Jahr 2019.“ Von diesen Bewertungseffekten sei natürlich auch das Betriebsergebnis im Konzern (= 302,8 Millionen Euro, Rückgang von 64,7 Millionen Euro gegenüber dem Vorjahr) betroffen.
Gesamtergebnis mit plus 70,3 Prozent
Aufgrund positiver Entwicklungen bei den sonstigen Ergebnissen, z.B. durch Kursanstiege bei Anleihen in Höhe von 38,9 Millionen Euro, wurde aber darüber hinaus ein sehr erfreuliches Gesamtergebnis von rund 314,3 Millionen Euro erreicht. Der Anstieg von gesamt 129,8 Millionen Euro im Jahresvergleich entspricht einem deutlichen Plus von 70,3 Prozent.
Kernkapitalquote auf hohem Niveau
„Besonders erfreulich ist unsere Eigenkapitalstärke, die gerade jetzt die so wichtige Stabilität bringt, die die Basis für die Begleitung unserer Kunden in der aktuell schwierigen Phase darstellt“, so Schaller. Die Stabilität der Raiffeisenlandesbank OÖ zeigt sich insbesondere auch bei der harten Kernkapitalquote von 14,64 Prozent, die trotz der um 1,1 Milliarden Euro gestiegenen Finanzierungen weiterhin auf hohem Niveau ist. Auch die aktive Risikopolitik der RLB OÖ spiegelt sich in den aktuellen Zahlen wider: Die Aufwendungen für Risikovorsorgen befinden sich mit 18,2 Millionen Euro auf einem sehr niedrigen Niveau und sind im Vergleich zum Vorjahr nochmals deutlich um 39,7 Millionen Euro gesunken.
Starke Zuwächse bei Raiffeisenbanken
Die 75 Raiffeisenbanken in Oberösterreich konnten 2019 nach dem vorläufigen Ergebnis bei der Bilanzsumme (+ 7,9 Prozent auf 25,8 Milliarden Euro), bei den Einlagen (+ 8,2 Prozent auf 21,2 Milliarden Euro), bei den Finanzierungen (+ 8,7 Prozent auf 15,0 Milliarden Euro) sowie auch beim Betriebsergebnis (+ 6,8 Prozent auf 223,7 Millionen Euro) starke Zuwächse verzeichnen.
Spielraum für Risken durch COVID-19
Gleichzeitig wurde aber eine freiwillige Wertberichtigung in Höhe von 100 Millionen Euro als Vorsorge für eventuelle Risken gebildet, die im Jahr 2020 und eventuell auch in Folgejahren in Zusammenhang mit COVID-19 bestehen können. Damit reduziert sich natürlich das EGT um die gleiche Summe.
Konsolidierte Bilanzsumme bei 59,8 Milliarden Euro
Für die gesamte Raiffeisenbankengruppe Oberösterreich (= Raiffeisenlandesbank OÖ Konzern und die 75 oö. Raiffeisenbanken) ergibt sich für 2019 eine um 6,4 Prozent auf 59,8 Milliarden Euro gestiegene konsolidierte Bilanzsumme. „Die konsolidierte Bilanzsumme der gesamten Raiffeisenbankengruppe OÖ mit knapp 60 Milliarden Euro ist ein Ausdruck der enorm starken Marktposition, die wir in Oberösterreich, aber auch in ganz Österreich innehaben“, so Schaller.