Drogenabhängiger attackierte Kindergartenkind

Mittwochvormittag herrscht im Pfarrkindergarten der Gemeinde Puchenau bei Linz gewohnt ausgelassener Spielbetrieb – zumindest bei den Kleinen, die mit Argusaugen bewacht werden. Bei den Kindergärtnerinnen sitzt der Schock über die Attacke am Dienstag tief. Fremde werden verjagt, und auch die Eltern sprechen nicht über den Vorfall. „Man hat uns angewiesen, den Mund zu halten“, sagt eine Mutter, die gerade ihre Kinder abholt.

Am Vortag stand gegen 15 Uhr plötzlich ein Fremder auf dem Spielplatz – in der Hand einen zweieinhalb Kilo schweren Ziegelstein. Die kleine Zoe B. spielte gerade mit ihren Freunden im Sandkasten, als sie damit aus nächster Nähe attackiert wurde. Wie sich im Spital herausstellte, erlitt die Vierjährige nur eine Abschürfung.

Die Attacke rief ein Großaufgebot an Polizisten auf den Plan. Der 27-Jährige konnte auf der Flucht festgenommen werden und machte laut Polizei den Eindruck, massiv unter Drogen zu stehen. Laut Sprecher Adolf Wöss habe es zwei Stunden gedauert, bis er überhaupt sagen konnte, wer er ist.

Drogeneinfluss

Die Staatsanwaltschaft Linz hat wegen Wiederholungsgefahr U-Haft beantragt. Es wird ermittelt, ob der Täter das Kind gezielt ausgewählt hat oder ob es ein Zufallsopfer war. „Der Beschuldigte sagte bei der ersten Einvernahme, er hatte ein Blackout. Ein Motiv wissen wir nicht“, sagt Staatsanwalt Philip Christl.

Der mutmaßliche Täter ist in Puchenau kein Unbekannter, sagt Bürgermeister Wolfgang Haderer: „Er ist hier aufgewachsen und später nach Linz übersiedelt. Dort dürfte er wohl auf die schiefe Bahn geraten sein.“ Der 27-Jährige ist mehrfach wegen Suchtmitteldelikten vorbestraft. Ein Alkoholtest verlief bei der Festnahme negativ, das Ergebnis des Drogentests steht noch aus.

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