Chronik/Oberösterreich

Pierer: "Brüssel von NGOs unterwandert"

„Das ist die Nationalauswahl der oberösterreichischen Leitbetriebe. Wir stehen mitten im Auge des Taifuns. Wir wissen, was notwendig ist. Unsere Gruppe beschäftigt 75.000 Mitarbeiter weltweit, davon 35.000 hier in Oberösterreich. Wir machen 20 Milliarden Euro Umsatz. Wir reden nicht nur gescheit, sondern wir setzen auch um.“ Mit diesen Worten präsentiert der neue Präsident Stefan Pierer (65) sein neues Präsidium der Industriellenvereinigung Oberösterreich (siehe Bild).

Als Themen nennt Pierer den Ukraine-Krieg, die Lieferkettenthematik, die Energiekosten, eine Inflation, die galoppiert und den Arbeitskräftemangel, der ein dramatisches Problem sei. Viele osteuropäische Mitarbeiter seien in der Pandemie nach Hause zurückgekehrt. „Sie kommen nicht wieder, weil in ihren Ländern Aufschwung herrscht.“ Es gebe hier ganz dramatische Auswirkungen, so Pierer.

Energiekrise

„Ich komme gerade von einer internationalen Konferenz aus Amerika. Dort war die einhellige Meinung, dass wir kurz- und mittelfristig auf eine Energiekrise zusteuern werden. Und Europa davon noch viel stärker davon betroffen sein wird als die USA“, erzählt Vizepräsident F. Peter Mitterbauer. Er kritisierte den Beschluss des Europaparlaments, dass Verbrennermotoren ab 2035 völlig verboten werden. „Das heißt, das es nur mehr batteriebetriebene Fahrzeuge geben soll. Europa macht sich damit völlig abhängig von anderen Regionen, wo Batterien hergestellt werden und von wo das Rohmaterial herkommt. Das sind sehr stark Asien und China. Ich halte es für unverantwortlich, dass die EU die Technologieoffenheit völlig verunmöglicht.“

Energiewende bedeutet mehr Energie

Auch Präsident Pierer kritisierte die EU. „Das Problem ist, das sage ich ihnen ganz offen, dass Brüssel in den vergangenen 20 Jahren von NGOs unterwandert worden ist. Die Programme, die von dort kommen, spiegeln das wider. Wir in Europa haben einen Footprint von 7,2 Prozent und wir glauben, wir müssen das Weltklima retten.“ Energiewende bedeute noch mehr Energie. „Wo sollen wir sie hernehmen? Unsere Empfehlung ist den Hausverstand einzuschalten und die Sache ganzheitlich betrachten.“. Mit der derzeitigen Batterietechnologie sei das E-Auto auf der kurzen Strecke perfekt. Vor allem für kleine Autos. „Wir sehen aber große SUVs, mit Batterien von 700 bis 800 kg. Allein der CO2-Ausstoß für diese Batterie, bevor sie ins Auto kommt, entspricht 65.000 km CO2-Ausstoß bei einem Verbrenner.“