Chronik/Oberösterreich

Pferd an Genitalien verletzt - doch keine Tierquälerei

Erst Ende August hatte ein Unbekannter mit einer Armbrust in Kronstorf zwei Pferde angeschossen schwer verletzt – am Dienstag wurde in Oberösterreich ein weiterer vermeintlichen Fall von Tierquälerei gemeldet: Auf einem abgelegenen Pferdehof in Alkoven, Bezirk Eferding, wurden an einer 15-jährigen Araberstute tiefe Schnittwunden am Rücken und im Geschlechtsbereich festgestellt.

Dem Pferd wurde dabei auch die Klitoris entfernt, wie die behandelnde Tierärztin dem Verein Pfotenhilfe bestätigte. „Wie der Tierquäler das zustande gebracht hat, ist uns ein Rätsel, weil es auch anatomisch schwierig ist. Möglicherweise wurde das Pferd sediert (Beruhigungsmittel verwendet, Anm.) “, sagte Sprecherin Anna Schremser.

Sexuell gestört

Sie vermutet, dass es sich bei dem Täter um einen sexuell gestörten Pferderipper handelt. „Es gibt Menschen mit derartigen Neigungen, die sich später auch an Menschen vergehen“, meint Schremser. „Dieses Horrorszenario tritt nur sehr selten ein. Ich halte eine Panikmache für unangebracht“, sagt hingegen die forensische Psychiaterin Adelheid Kastner. Im konkreten Fall könne man von einer Perversion ausgehen. Der Täter habe wahrscheinlich eine länger gehegte Fantasie umgesetzt. Für Hinweise, die zur Ergreifung des Täters führen, hat die Pfotenhilfe 1000 Euro Belohnung ausgesetzt.

Die Araberstute wird die brutale Attacke voraussichtlich gut überstehen. Sie hatte Glück, dass eine Pferdebesitzerin die Wunden zufällig erkannte und Alarm schlug. „Die Stute wird laufend tierärztlich kontrolliert. Es geht ihr erstaunlich gut“, sagt Gabriele Haslmayr, Betreiberin der „Little Texas Ranch“. Erich Pröll, bekannter Naturfilmer und ebenfalls Pferdebesitzer fordert härtere Strafen: „Man sollte das genauso bestrafen wie Kindesmisshandlung, weil hier ebenfalls einem wehrlosem Geschöpf Leid zugefügt wird.“

Vom Täter fehlt jede Spur. Einen Zusammenhang mit der Armbrustattacke schließt die Polizei aus. Einen ähnlichen Übergriff gab es im Mai in Oberdrosen im Burgenland: Dabei wurde eine Stute ebenfalls im Genitalbereich aufgeschlitzt. Um möglichen Serientätern auf die Spur zu kommen, wurde bei der Polizei eine Bundesländer übergreifende Arbeitsgemeinschaft eingerichtet.

Update: Wie sich am Montag, 16. September, herausstellte, dürfte die Stute von einem Wallach an den Genitalien und am Rücken schwer verletzt worden sein. Ein Tierarzt stellte keine Schnittwunden fest, die Ermittlungen lieferten auch keine Hinweise auf ein vermeintliches Tatwerkzeug.

von CHRISTOPH WEIERMAIRUND RAFFAELA LINDORFER Erst Ende August hatte ein Unbekannter mit einer Armbrust in Kronstorf zwei Pferde angeschossen schwer verletzt – jetzt gibt es in Oberösterreich einen weiteren Fall von Tierquälerei: Auf einem abgelegenen Pferdehof in Alkoven, Bezirk Eferding, hat ein Pferdehasser einer 15-jährigen Araberstute Dienstagfrüh tiefe Schnittwunden am Rücken und im Geschlechtsbereich zugefügt. Der Täter entfernte dem Pferd dabei auch die Klitoris, wie die behandelnde Tierärztin dem Verein Pfotenhilfe bestätigte. „Wie der Tierquäler das zustande gebracht hat, ist uns ein Rätsel, weil es auch anatomisch schwierig ist. Möglicherweise wurde das Pferd sediert (Beruhigungsmittel verwendet, Anm.) “, sagt Sprecherin Anna Schremser. Sexuell gestörtSie vermutet, dass es sich bei dem Täter um einen sexuell gestörten Pferderipper handelt. „Es gibt Menschen mit derartigen Neigungen, die sich später auch an Menschen vergehen“, meint Schremser. „Dieses Horrorszenario tritt nur sehr selten ein. Ich halte eine Panikmache für unangebracht“, sagt hingegen die forensische Psychiaterin Adelheid Kastner. Im konkreten Fall könne man von einer Perversion ausgehen. Der Täter habe wahrscheinlich eine länger gehegte Fantasie umgesetzt. Für Hinweise, die zur Ergreifung des Täters führen, hat die Pfotenhilfe 1000 Euro Belohnung ausgesetzt. Die Araberstute wird die brutale Attacke voraussichtlich gut überstehen. Sie hatte Glück, dass eine Pferdebesitzerin die Wunden zufällig erkannte und Alarm schlug. „Die Stute wird laufend tierärztlich kontrolliert. Es geht ihr erstaunlich gut“, sagt Gabriele Haslmayr, Betreiberin der „Little Texas Ranch“. Erich Pröll, bekannter Naturfilmer und ebenfalls Pferdebesitzer fordert härtere Strafen: „Man sollte das genauso bestrafen wie Kindesmisshandlung, weil hier ebenfalls einem wehrlosem Geschöpf Leid zugefügt wird.“ Vom Täter fehlt jede Spur. Einen Zusammenhang mit der Armbrustattacke schließt die Polizei aus. Einen ähnlichen Übergriff gab es im Mai in Oberdrosen im Burgenland: Dabei wurde eine Stute ebenfalls im Genitalbereich aufgeschlitzt. Um möglichen Serientätern auf die Spur zu kommen, wurde bei der Polizei eine Bundesländer übergreifende Arbeitsgemeinschaft eingerichtet.