Oma und Enkerl retteten Verunglückten
"Keine halbe Stunde mehr und es wäre aus gewesen." Christine Hamminger, 64, entdeckte Montagnachmittag bei Mettmach, Bezirk Ried, beim Spaziergang mit den Enkelkindern einen verunglückten 81-jährigen Altbauern, der ums Überleben kämpfte. Der Senior war mit einem Traktor in das Bett der Mettmacher Ache abgestürzt und drohte zu ertrinken.
Auf einer Runde mit ihren zwei Enkerln und einem Nachbarsbuben entdeckten die zwei älteren Kinder den Traktor im Bach. Aufgeregt holten sie die Oma herbei. "Da hab’ ich gesehen, dass ein Mann im Wasser liegt und sich mit letzten Kräften am Traktor-trittbrett festhält", schildert Hamminger. Rasch war klar, dass der Mettmacher Johann B. mit der Zugmaschine nahe der Kläranlage über die fünf Meter hohe Uferböschung geraten war. Zum Glück kam das Gefährt mit den Rädern im Bachbett zu stehen. Der Lenker erlitt in der Fahrerkabine aber erhebliche Verletzungen. "Er hat am Kopf geblutet. Es ist ihm die Kraft ausgegangen. Ans Ufer hätte er es nicht mehr geschafft", erzählt die Großmutter, die früher Postbedienstete war.
Mit aller Kraft habe sie den entkräfteten Verletzten, der ansprechbar war, ans Ufer gezogen. Dort musste sie ihn kurz allein lassen um Hilfe von zu Hause zu holen. "Ich hatte kein Handy mit und holte meinen Sohn und meinen Mann. Die verständigten die Rettung", erinnert sie sich. Die Nacht auf Dienstag waren ihre Enkerln Jonas, 6, und Julian, 4, unruhig. Der Rettungseinsatz ging den Kindern nicht aus dem Kopf. Haben sie doch im Vorjahr ihre Mutter durch eine schwere Krankheit verloren und dabei viele Einsätze der Rettung miterleben müssen.