Chronik/Oberösterreich

"Österreich ist ein geiles Land"

Ich ess gern Schweinsbraten, dazu an Leberkas, i trink a Hoibe Bier und schau dabei verdammt guat aus“, singt der 22-jährige Cedrick M.  alias Ösi Bua mit hämmernden Beats im Hintergrund, stilecht in Lederhose zwischen Kuhstall und Wirtshaus. Ein ungewöhnliches Bild, das auf YouTube in nur einer Woche für 16.000 Klicks und eine rege Diskussion allein über den Begriff „Ösi“ sorgte. „Wer sich beleidigt fühlt, ist selber schuld“, sagt Cedrick, der sich diesen Künstlernamen nicht umsonst ausgesucht hat.


Mit seiner ersten Single „I bin da Ösi Bua“ strapaziert er sämtliche Klischees, die die Alpenrepublik zu bieten hat. Dass einige das als Provokation sehen, ist ihm nur recht: „Für mich war der Schockeffekt entscheidend. Viele empfinden das Lied als Beleidigung, dabei wollte ich nur zeigen, dass man auf seine österreichischen Wurzeln stolz sein kann.“ Seine eigenen Wurzeln liegen in Burundi. Im Alter von neun Jahren kam er mit seinem Vater über Kenia als politischer Flüchtling nach Traiskirchen. In Linz besuchte er die Schule, spielte Fußball und hatte eine große Leidenschaft für Musik. Cedrick spricht fließend Swahili, aber sein Herz schlägt für das österreichische Volkstum.


Trotzdem oder gerade deswegen werde er schief angeschaut. „Ich bin hier aufgewachsen und verstehe nicht, dass man mich trotzdem nicht als Landsmann annimmt. Dabei ist Österreich ein geiles Land, überall auf der Welt beneidet man uns. Ich lebe gerne hier“, erzählt der Jungmusiker.

Strategie

Hinter seiner eingängigen Partyhymne steckt eine Strategie: „Ich will zeigen, dass Integration funktionieren kann, und jungen Leuten das Gefühl geben, dass sie in ihrer Nation präsent sind. Die Österreicher sollen weltoffener werden, ohne ihren Ursprung zu vergessen.“

Mit seinem Album, das im Sommer 2012 erscheinen soll, steuert Ösi Bua die Charts an. Sein Kurs: „Viel härter als bisher, die erste Single ist ja noch harmlos.“