Chronik/Oberösterreich

OÖ: Unfalllenker mit Kind im Auto wollte Joint verstecken

Jeden Tag zieht die Polizei in Oberösterreich vier Drogenlenker aus dem Verkehr - und das, obwohl die Zahl der geschnappten Drogenlenker sogar zurückgeht, erläutert Verkehrslandesrat Günther Steinkellner (FPÖ) die aktuelle Halbjahresbilanz.

Ein besonderer Drogenlenker ist erst am Montag aus dem Verkehr gezogen worden. Der 32-Jährige aus Steyr war mit seiner 36-jährigen Frau und seiner vierjährigen Tochter mit dem Auto unterwegs.

An einer Kreuzung wollte er links abbiegen, als ihm ein 26-jähriger Motorradfahrer entgegenkam, der gerade mehrere Fahrzeuge überholt hatte. Der Motorradfahrer krachte in das Auto des 32-Jährigen, er wurde vom Motorrad geschleudert und blieb schwer verletzt liegen und wurde ins Krankenhaus gebracht. 

Der 32-jährige Lenker das Unfallautos wurde dann von Zeugen dabei beobachtet, wie er einen Joint entsorgen wollte. Die Polizei, die zur Unfallaufnahme alarmiert worden war, konnte diesen sicherstellen. 

Ein Alko-Test verlief negativ, einen Drogenschnelltest und die amtsärztliche Untersuchung verweigerte der Mann - deshalb wurde ihm der Führerschein abgenommen. 

Weniger Drogenlenker

Zu diesem Unfall passt die aktuelle Drogenlenker-Bilanz der oö. Verkehrsabteilung. Nach einem Anstieg von 428 erwischten Drogen-Lenkern im Jahr 2017 auf 1.800 im Jahr 2022, dem bislang höchsten Wert, sinkt dieser nun endlich wieder. 

Bei gleichbleibenden Kontrollen reduzierte sich die Zahl der Drogendelikte im Straßenverkehr im Vorjahr um rund 300 Vorfälle auf 1.524 Suchtgiftanzeigen. Eine weitere Senkung zeichnet sich ab. 

Die Halbjahresstatistik bis Ende Juni 2024 belegt im aktuellen Jahr 731 Suchtgiftanzeigen. Verglichen mit dem Vorjahr, wo es zu 824 Suchtgiftanzeigen kam, eine nochmalige Reduktion um 93 Anzeigen.

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Eine gute Entwicklung, meint Steinkellner, der aber auch betont, dass es noch viel zu tun gebe: “Nach wie vor werden jeden Tag vier Drogenlenker aus dem Verkehr gezogen.“

Für die Grünen ist der Rückgang der Beweis, dass sich die schlimmsten Befürchtungen der Schwarz-Blauen Landesregierung mit der Cannabis-Legalisierung in Deutschland nicht bewahrheitet haben. Klubobmann Severin Mayr: „Der befürchtete Drogen-Tsunami ist wohl doch eher ein leichtes Plätschern. Von Drogen-Tourismus und einer drohenden Welle von Drogen-Lenkern war die Rede. Dass nichts davon  eingetreten ist, hat schon der Landessicherheitsrat im Juni gezeigt. Die von Steinkellner veröffentlichten Daten bestätigen dies."

Auch Alkodelikte rückläufig

Seit Jahren sind die Zahlen der Alkoholdelikte relativ konstant. Aber auch bei jenen, die unter Alkoholeinfluss am Steuer saßen, gab es zur Halbzeitbilanz 2024 einen deutlichen Rückgang, informiert das Land OÖ. 

Während im Jahr 2023 bis Ende Juni insgesamt 703 Alkoholanzeigen ab 0,5 Promille und 1.949 Anzeigen ab 0,8 Promille registriert wurden, fielen die Zahlen bis Juni 2024 auf 666 Anzeigen bei 0,5 Promille (ein Rückgang von 37 Anzeigen) und auf 1.612 Anzeigen bei 0,8 Promille (ein Rückgang von 337 Anzeigen).