Notfall-Roboter schlägt Alarm
Von Daniel Voglhuber
Bei älteren Menschen können selbst kleinste Unfälle oder akute Änderungen der Gesundheit zu einer regelrechten Falle mit dramatischen Folgen werden“, betont Luigi del Re, Professor am Mechatronik-Institut der Johannes-Kepler-Universität Linz.
Der Wissenschaftler hat deshalb mit seinem Team einen sogenannten „Home-Care-Roboter“ entwickelt. Er sorgt dafür, dass Senioren länger selbstständig in ihren eigenen vier Wänden leben können. Der Apparat schlägt in brenzligen Situationen wie Unfällen Alarm.
Viele betagte Menschen wohnen alleine und es kann lange dauern, bis Angehörige und Nachbarn davon etwas bemerken. „Die Maschine steht in der Ecke und macht sich, wenn es eine Notlage erkennt, auf die Suche nach den Personen“, erklärt Harald Kirchsteiger, der an dem EU-Projekt mitgearbeitet hat.
Neben Linzer Forschern haben sich Partner aus Italien, Tschechien und den Niederlanden an der 18 Monate dauernden Entwicklung des Geräts beteiligt.
Sensoren
Der 40 Zentimeter große Roboter steht in Kontakt mit zwei Elektroden, die auf die Haut aufgeklebt werden, und ihm regelmäßig Signale wie die Hauttemperatur und Herzschläge zusenden. Mit dem EKG erkennt der Roboter Atemstillstände während des Schlafs, an denen viele ältere und übergewichtige Menschen leiden. Außerdem kann die Maschine die Körperbeschleunigung messen und einen Sturz bemerken.
Damit es zu keinen Fehlalarmen kommt, nimmt der „Home-Care-Roboter “ Kontakt mit der betroffenen Person auf. „Das funktioniert durch einfache Fragen. Sind Sie gestürzt? Brauchen Sie Hilfe? Das können die Personen mit einem ,Ja’ oder ,Nein’ beantworten“, erklärt Kirchsteiger. Wenn es sich wirklich um einen Notfall handelt, holt das Gerät Hilfe.
Einen Wermutstropfen hat die Erfindung: Sie geht noch nicht in die Serienproduktion. Allerdings liefert sie wichtige Erkenntnisse für die Entwicklung neuer Systeme für Senioren.