Nicht nur Begeisterung über mehr Videoüberwachung
Eine brutale Messerattacke auf eine junge Frau löste im Juni in Wels eine Sicherheitsdebatte aus. Als Konsequenz wurde der Ausbau der öffentlichen Videoüberwachung in der Ausgehzone in der Welser Innenstadt in Angriff genommen.
Zu den bestehenden drei Videoanlagen werden bis Dezember zwei weitere dazukommen, kündigten Bürgermeister Andreas Rabl, FPÖ, und Stadtpolizeikommandant Klaus Hübner an. "Das subjektive Sicherheitsgefühl der Bürger muss gestärkt werden", verlangte Stadtchef Rabl. In diesem Zusammenhang präsentierte Polizeichef Hübner verstärkte Maßnahmen gegen Drogenkriminalität und monatliche Kontrollschwerpunkte zu den Themen Schulweg, Dämmerungseinbrüche, Jugendschutz sowie Alkohol und Drogen bis zum Jahresende.
Die in der von Nachtschwärmern stark frequentierten Hafnergasse und am Stadtplatz in Betrieb gehenden zwei Videokameras werden vom politischen Mitbewerb skeptisch gesehen. "Wir sind klar gegen diese Aufrüstung der Videoüberwachung. Einerseits wird vermittelt, dass die Kriminalität sinkt, andererseits würde man am liebsten flächendeckend überwachen", sieht der grüne Fraktionschef Walter Teubl letztendlich die Rechte unbescholtener Bürger bedroht. Stattdessen sollte das Sicherheitsgefühl der Bürger mit mehr Polizeipräsenz im Stadtgebiet gestärkt werden.
Skeptisch äußerst sich Welser SPÖ-Vizebürgermeisterin Silvia Huber. "Soviel ich weiß, wird die Videoanlage auch von der Landespolizeidirektion unterstützt. Deshalb akzeptieren wir sie", sagt Huber. Persönlich sei sie überzeugt, dass damit Verbrechen kaum verhindert, allerdings leichter geklärt werden können. Im Gemeinderat stand die Video-Offensive bisher nicht zur Debatte.