Nazi-Geburtstag mit Reichsadler und Hakenkreuz auf Torte: Anklage
Von Josef Kleinrath
Diesen Geburtstag wird der heute 43-jährige Mann aus Oberösterreich nicht so schnell vergessen. Denn am 15. Februar 2020 hat er sein Wiegenfest mit einer Torte gefeiert, auf der ein Reichsadler und das Hakenkreuz abgebildet waren - das bringt ihn jetzt vor Gericht.
Aber das ist nur die Spitze des Eisberges. Weihnachten 2023 feierte er mit SS-Totenkopf, Bart und Weihnachtsmütze inklusive Aufschrift "White Christmas" - Fotos davon soll der Mann laut Anklage auf Facebook veröffentlicht haben.
Ganzer Körper voll mit Nazi-Tattoos
Darüber hinaus soll der Oberösterreicher laut Anklage wiederholt in der Öffentlichkeit seine zahlreichen Tätowierungen mit NS-Bezug am Oberkörper zur Schau gestellt haben. Bei den Tattoos handelt es sich etwa um einen „Wotansknoten“ am Handrücken, eine „White-Power-Faust“ am Oberarm, einen SS-Totenkopf, eine Schwarze Sonne, eine „Odalrune“ am Rücken, eine „Wolfsangel“, mehrere Soldaten der SS am Rücken, ein Keltenkreuz und vieles mehr.
Auch mit den Fotos davon soll er freizügig gewesen sein und diese öffentlich einsichtig auf sein Facebook-Profil gestellt haben. Ihm drohen beim Prozess am Montag ein bis zehn Jahre Haft.
17-Jähriger mit NS- und IS-Bildern
Tags darauf steht ebenfalls in Wels ein 17-Jähriger vor Gericht. Ihm wird ebenfalls nationalsozialistische Wiederbetätigung vorgeworfen, weil er via WhatsApp eine Videodatei sowie ein Lichtbild – jeweils mit NS-Gedankengut – an verschiedene User versandt haben soll.
Darüber hinaus soll er Bilder von Kindesmissbrauch auf seinem Handy gespeichert haben. Ein Foto zeige laut Anklage eine eindeutig geschlechtliche Handlung eines jungen Mannes an einer unmündig minderjährigen Person.
Und auch an der terroristischen Vereinigung des „IS“ („Emirat Kaukasus“) und „Al Quaida“ soll er sich beteiligt haben. Er habe einschlägiges Foto- und Bildmaterial über Social Media und Instant Messaging verbreitet bzw. gelikt, wirft ihm die Staatsanwaltschaft vor.
Ein Foto zeige ihn in einem T-Shirt mit der Flagge des „Emirats Kaukasus“, weiters gebe es diverse Lichtbilder von Personen mit erhobenem Tauhid-Finger, terroristische Tötungsvideos sowie Sympathie-Äußerungen für Osama bin Laden. Dem noch jugendlichen Angeklagten droht eine Freiheitsstrafe von bis zu fünf Jahren.