Chronik/Oberösterreich

Nächste Hochsaison für die Bio-Kiste

Zum Höhepunkt der Erntezeit drängt sich wieder eine kleine grüne Kiste ins Blickfeld vieler Familien im österreichischen Zentralraum. Die Biokiste des Bio-Pionierpaares Ilse und Günter Achleitner wird wieder im großen Stil als prominente Botschafterin des Eferdinger Beckens in 8000 Haushalte verschickt.

In der logistischen Drehscheibe des seit 1998 erfolgreichen Kisten-Projekts sorgen die Produkte von den Achleitner-Feldern von in- und ausländischen Biobauern für eine opulente Sinneswelt. Die Farbenpracht und die Düfte des frischen Gemüses und Obsts sind betörend. Ein Rundgang durch die Kühlhäuser und die große Abfertigungshalle, in der die Tausenden Kisten nach den Kundenwüschen befüllt werden, macht die Energie deutlich, wie aus einem 1990 auf Bio umgestellten Bauernhof ein modernes Paradeunternehmen werden konnte.

Die Begeisterung und Freude Günter Achleitners über die knackigen Karotten, Endivien-Köpfe oder die erstmals ebenfalls auf den eigenen Feldern geernteten Süßkartoffeln, sind fast ansteckend. Ernst und kompromisslos werden die Achleitners, wenn sie über das Thema Boden und Kontrolle berichten. "Zur gesetzlich vorgeschriebenen Bio-Kontrolle haben wir zusätzlich unsere Monitoring-Schiene ,Biotransparenz‘ installiert. Pestizidrückstände könnten wir sofort entdecken und die Produkte ausscheiden", versichert Ilse Achleitner.

Bodenkultur

Ihr Mann betont, wie wichtig es sei, den Boden zu schätzen. Mit einer seit Beginn praktizierten speziellen Komposttechnik gibt Achleitner seinen Bio-Böden die nötigen Kräfte zurück. An seinem Wissen darüber lässt er auch gerne seine Partner im In- und Ausland teilhaben. Mit über 100 meist kleinen familiären Betrieben arbeiten die Achleitners zusammen. Reisen nach Süditalien und Griechenland, von wo Zitrusfrüchte und in bei uns kalten Jahreszeiten auch Bio-Gemüse importiert werden, gehören zum Jahresablauf Achleitners, wie das Säen, Pflanzen und Ernten.

Aus dem elterlichen Gemüsehof mit 16 Hektar ist ein Landwirtschaftsbetrieb mit 100 Hektar biologisch bewirtschafteten Äckern geworden. An die 50 Mitarbeiter sind zur Erntezeit allein in diesem Bereich beschäftigt. 120 arbeiten am 2005 eröffneten Biohof im Obsthandel, in der Gastronomie und in der Logistik beschäftigt.

Webshop

Die Biokiste, die im Herbst traditionell die höchsten Buchungszahlen hat, nimmt vom Handelsvolumen des Unternehmens über 40 Prozent ein. Über den neuen Webshop können nun über 1000 Bio-Produkte vieler Partner, aber auch Speisen aus der eigenen Biohof-Küche übers Internet bestellt werden. Die smarten Kisten, sind in ganz OÖ, in der Obersteiermark, in NÖ bis Melk und mit Hilfe eines Partner in Salzburg zum genauen Termin erhältlich.

"Unsere Auslieferung soll ökologisch vertretbar sein. Viele Kilometer Anfahrt für eine Kiste gibt’s nicht. Wo es schon ein Biokistl anderer Firmen gibt, etwa im Wiener Raum, dort ziehen wir keine Konkurrenz auf", schildert Achleitner. Toll eingeschlagen habe die Idee, die Kiste in Linz mit Hilfe eines speziellen Lastenfahrrads auszuliefern. "Ab dem nächsten Jahr wird man noch mehr solcher Räder in Linz sehen", kündigt Achleitner an.www.diebiokiste.at