Chronik/Oberösterreich

Mit 90 täglich eine Stunde Gymnastik

Er hat lange gearbeitet. Bis zu seinem 70. Lebensjahr war er Generaldirektor der Oberbank, bis zum 82. ihr Aufsichtsratspräsident. Heuer hat er seinen 90. Geburtstag gefeiert. Der aus Götzis in Vorarlberg stammende Hermann Bell ist fit. „Ich mache jeden Morgen eine Dreiviertelstunde Gymnastik“, erzählt er. Einmal wöchentlich trifft er sich mit Lauflegende Gerhard Hartmann (Wien-Marathon 1986 in 2:12: 22), um neue Übungen einzustudieren. „Es ist gut, wenn man einen Profi hat, der einem das zeigt.“ Darüber hinaus geht Bell mit Walking-Stöcken eine Stunde spazieren, sodass er auf 10.000 Schritte täglich kommt. Und er pflegt seinen Garten. Im Sommer ist er in seinem Haus in Seefeld am Attersee. „Ich schwimme relativ weit auf den See hinaus.“ Auch hier betreut er seinen 3.500 Quadratmeter großen Garten. „Ich kann noch mit der Sense mähen. Auf meinem Grund bin ich ein Kleinbauer. „Ich bin eigentlich gut beisammen.“

Gute Gene

Zudem dürfte er über gute Gene verfügen. Der ältere Bruder Herbert ist 96, die Schwester Liebgard ist 93 Jahre alt. Dieses Wochenende findet in Vorarlberg das alljährliche Familientreffen mit 55 Leuten statt. „Wir drei Alten sitzen da mitten drinnen.“ Bells Vater war im Ersten Weltkrieg Standschütze an der Front in Südtirol und wurde 19-jährig schwer verletzt.

Ehrenämter

Bell ist immer noch engagiert. Er ist Präsident des Brucknerbundes und der Hospizbewegung, weiters Aufsichtsratspräsident der Firma Leitl, Ehrenpräsident der Oberbank, der Bank für Tirol und Vorarlberg und der Bank für Kärnten und Steiermark und der Gasteiner Bergbahnen. „Ich habe zwar kein Stimmrecht, bin aber eingeladen, an den Sitzungen teilzunehmen. Ich komme nur zu den Sitzungen der Oberbank.“ Der Bank gehe es „ausgezeichnet, ich bin sehr zufrieden mit dem, was der Gasselsberger macht“.