Chronik/Oberösterreich

Linzerin soll Banken überfallen haben

Das ist ein Überfall – keine Faxen, Geld her", forderte eine pummelige Frau am 26. August 2011 in einer Bank in Linz-Kleinmünchen. Ihr Gesicht schmückte eine Sonnenbrille, am Kopf trug sie ein Tuch mit Raubtiermuster und in der Hand hielt sie eine Faustfeuerwaffe. Dieselbe Frau überfiel am 4. Juli 2014 eine Bank in Linz-Ebelsberg. Wieder trug sie Sonnenbrille, ein getigertes Kopftuch und eine Pistole. Beute in beiden Fällen: Mehr als 60.000 Euro.

Alle Inhalte anzeigen
Wochen später wurde Andrea W., 46, verhaftet. Die dreifache Mutter musste sich am Donnerstag im Landesgericht Linz verantworten. Sie bestritt die Taten, hat allerdings kein Alibi. Zwei ihrer Bekannten gaben an, sie auf den Fahndungsfotos eindeutig identifiziert zu haben. Eine Zeugin behauptete auch, dass W. von ihr ein falsches Alibi gewollt habe. Nach der Festnahme erklärte sich die Verdächtige bereit, in die Bank nach Ebelsberg zu fahren und den Überfall vor der Überwachungskamera nachzustellen. Die dort gemachten Aufnahmen dienten Gutachter Jörg Landertshammer für einen fotogrammetrischen Vergleich. Er stellte u. a. die Körperform, Halspartie, Schulterbreite, Ellbogenhöhe und Schrittweite von W. jener der Bankräuberin gegenüber. Sein Befund: Mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit stimmen sie überein.

Rechtsanwalt Andreas Mauhart bewertete diese Methode jedoch als "skandalös": "Wo sind die Berechnungen, wo die Vergleichsmessung?"

Weniger auszusetzen hatte er am Biometrie-Sachverständigen Horst Eidenberger. Dessen Expertise fiel für W. aber ebenfalls ungünstig aus: "Die Übereinstimmung ist sehr hoch." Mauhart will noch ein anthropologisches Gutachten. Vertagt.