Linzer Burschenbundball: Auch heuer Proteste
Das Bündnis "Linz gegen Rechts" hat auch für dieses Jahr wieder eine Gegendemonstration zum Linzer Burschenbundball am Samstag organisiert. Unter dem Motto "Aufstehen und Widersetzen" protestieren die Teilnehmer gegen den Ball im Palais des Kaufmännischen Vereins, den maßgeblich die Burschenschaft Arminia Czernowitz ausrichtet. Um das Palais gilt wieder ein großräumiges Platzverbot.
"Lautstark aber friedlich"
Das Bündnis rechnet mit 1.000 Demonstranten, die sich ab 16.15 Uhr am Vorplatz des Linzer Hauptbahnhofes versammeln und um 17.30 Uhr "lautstark aber friedlich" durch die Innestadt bis zum Martin-Luther-Platz marschieren wollen. "Für uns ist klar, dass der Burschenbundball nichts anderes als eine rechtsextreme Großveranstaltung ist", heißt es in einer Presseaussendung. Es wird kritisiert, dass immer auch Vertreter der Politik, namhafter Unternehmen und der Universität den Ball besuchen. "Gerade die bereitwillige Unterstützung aus Wirtschaft, Wissenschaft und Politik wertet diesen aber enorm auf und schlägt eine Brücke von der extremen Rechten hinein in die bürgerliche Mitte."
Der Ball steht unter Ehrenschutz
Der Ball steht traditionell unter dem Ehrenschutz des oö. Landeshauptmannes und der Johannes Kepler Uni in Linz. Der neue Rektor Meinhard Lukas begründete gegenüber der APA seine Teilnahme am Ball damit, dass er "das Prinzip der offenen Gesellschaft und das Prinzip der Äquidistanz zu politischen Parteien und Gruppen unterschiedlicher Gesinnung" vertrete. So übernehme die Uni auch den Ehrenschutz für Veranstaltungen wie beispielsweise den CV-Ball, den Burschenbund-Ball oder die Rote Nacht. Auch Landeshauptmann Josef Pühringer hat sein Kommen angekündigt.
Der Protest der Antifaschisten richtet sich heuer aber auch gegen die schwarz-blaue Koalition, die seit Oktober des Vorjahres in Oberösterreich regiert.
Keine Gewalt erwartet
Die Polizei erwartet sich am Samstag keine gewaltsamen Ausschreitungen, nachdem auch die Kundgebung gegen den Akademikerball in Wien ohne Zwischenfälle geblieben war. In Linz werden wie die Jahre zuvor 200 Mann im Einsatz sein, erklärte Polizeisprecher David Furtner. Das mit Sperrgittern gesicherte Platzverbot rund um das Vereinshaus - laut Furtner eine "reine Vorsichtsmaßnahme" - beginnt um 17.30 Uhr und endet spätestens am Sonntag um 6 Uhr.