Chronik/Oberösterreich/Linz

Neue Farbenpracht für historische Wandmosaike im Mariendom Linz

Im Kapellenkranz, dem ältesten Teil des Linzer Mariendoms, befinden sich sieben Kapellen mit kunstvoll gefertigten Altären und großen Mosaikgemälden.

Im Zuge einer umfangreichen Befundung im Frühsommer 2022, durchgeführt von Diplom-Restauratorin Susanne Beseler, wurde der Zustand und vor allem der Verschmutzungsgrad der Marmoraltäre, Altaraufbauten aus Kalk- und Sandstein und der bis zu 12 Meter hoch reichenden Glas-Wandmosaike festgestellt. Dafür wurden kleine Probeflächen mit ersten Reinigungsversuchen angelegt.

Der Befund hat ergeben, dass der Gesamtzustand der Altäre und Mosaike allgemein gut ist und das Schadensbild vor allem auf den massiven und augenscheinlichen Verschmutzungsgrad zurückzuführen ist.

Alle Inhalte anzeigen

Neuer Glanz

Eine umfassende Reinigung soll vor allem die farbliche Brillanz der Bilder wieder zum Vorschein bringen. Auf Basis der Ergebnisse dieser Analyse wurde in Abstimmung mit dem Bundesdenkmalamt das detaillierte Restaurierkonzept festgelegt, das nun die Grundlage für die Arbeit an den Kunstwerken bildet. Begonnen wird mit der Kapelle „Königin der Jungfrauen“ im rechten Teil des Kapellenkranzes.

In einem ersten Schritt werden das rund 8,50 Meter hohe Mosaik und der umliegende Steinrahmen trocken vorgereinigt. Anschließend wird das Bild abgeklebt und mit der Reinigung der Raumschale durch die Steinmetze der Dombauhütte begonnen. Erst danach wird das Mosaik einer Feuchtreinigung unterzogen.

Alle Inhalte anzeigen

Kapellenkranz als Gesamtkonzept

Schon bei der Zustandsanalyse im Frühling 2022 zeigte sich Restauratorin Susanne Beseler von der Ausgestaltung von Votivkapelle und Kapellenkranz als Gesamtkonzept beeindruckt. „Wenn man den Kapellenkranz betrachtet, dann wird schnell deutlich, dass es sich hier um ein wirkliches Gesamtkunstwerk handelt.“

Die Herausforderung bei der aktuellen Restaurierung sei es daher auch, auf dieses Zusammenspiel Rücksicht zu nehmen. „Da die einzelnen Objekte wie Altar, Mosaikbild, Gemäldefenster nicht für sich alleine stehen, sondern korrespondieren und teilweise ineinandergreifen, ist es wichtig, dass die konservatorisch-restauratorischen Maßnahmen gut aufeinander abgestimmt sind“, so die Expertin für Stein- und Architekturoberflächen.

Die sechs kleineren Kapellen mit je einem Altar sowie die Votivkapelle mit einem Hauptaltar und zwei Seitenaltären bilden den ältesten Teil des Mariendoms. Sie wurden zwischen 1862 und 1874 errichtet.