Chronik/Oberösterreich/Linz

Linz: Weniger Parkplätze - mehr Grünflächen in der Innenstadt

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Die Zentren sind in fast allen Städten Europas Problemzonen aufgrund der strukturellen Veränderungen. Einkaufszentren spielen dabei eine Rolle, mehr noch der Online-Handel. Diesem Umbruch will  Linz mit einer zukunftsfähigen Strategie entgegentreten.

Oder besser: dieser Umbruch soll aktiv gestaltet werden. Das haben SPÖ-Bürgermeister Klaus Luger und Planungsstadtrat Dietmar Prammer am Dienstag bekräftigt.

So  hat sich die Stadtregierung die künftige Strategie für die Linzer Innenstadt als gemeinsames großes Projekt vorgenommen. Kommende Woche wird deshalb die Ausschreibung eines Strategiekonzepts für die Linzer Innenstadt beschlossen.

Diese soll im ersten Quartal erfolgen, noch im März soll die Strategie vorliegen – dann da will die Stadt bereits ihre Entscheidung treffen, wer den Auftrag erhalten soll. Was genau beauftragt wird, blieb offen – man wolle möglichst  viele Ideen generieren. 

Grün und autofrei

Wobei es schon einige klare Parameter gibt. Der autofreie Hauptplatz sei jedenfalls schon  fix. Planungsstadtrat Prammer legte noch ein Schäuflein nach: „Der Verkehr soll zu einem Großteil aus der Innenstadt verschwinden. Der Platz soll für Fußgänger und Radfahrer zur Verfügung stehen.“ Und  er wagt auch, das Reizthema Parkplätze anzusprechen. „Ja, auch da ist das Ziel, diese zu reduzieren.“ 

Darüber hinaus wird ein Kriterium auch die Begrünung der Innenstadt sein, die ein wesentlicher Faktor bei der Entscheidung für ein Konzept sein wird. Bürgermeister Luger weiß, dass die Thematik vielschichtig ist und dass es zu vielen Diskussionen kommen wird. „Alleine am Verkehr darf man das nicht aufhängen.“  Aber Autos seien nicht mehr nur entscheidend für den Erfolg einer Innenstadt – das zeige das Beispiel eines großen Möbelhändlers in Wien (Ikea beim Westbahnhof, Anm.): „Dort fährt niemand mit dem Auto hin.“ 

Ihm gehe es um eine vielfältige Nutzung der Innenstadt und einen Hauptplatz als Zentrum der Begegnung. Linz hat dabei gute grundsätzliche Voraussetzungen, sind Luger und Prammer überzeugt – das belege einerseits, dass Linz bei den Leerständen immer besser dagestanden sei, als andere Landeshauptstädte.

28 Prozent Zuzug seit 2001

Und dass die Innenstadt sogar einen Zuzug verzeichnet habe. Auf die Lebensqualität, dazu eine  große Bandbreite an Nutzungsmöglichkeiten, mit Handel und Gastronomie, Kultur und neue Räume, die dazu einladen, in der Stadt zu sein. Darauf solle das Konzept abzielen.   
Luger erhofft sich neue Impulse, wie es das Pflasterspektakel einst war: „Das ist gut, aber  nichts Neues mehr. Wir wollen die kreative Szene der Stadt animieren, etwas Neues zu entwickeln. Unser Ziel ist, neue Ideen zu generieren.“

Innenstadtbetriebe
In Linz gibt es 2.003 Betriebe. Davon sind 406 Handelsunternehmen und 199  Gastronomiebetriebe

Mitarbeiter
2.850 Menschen arbeiten im Handel  Voll- oder Teilzeit 
in der Innenstadt

430 Mio Euro Umsatz
machte der Handel im Jahr 2020 auf einer Verkaufsfläche von 88.960 m²

Parkmöglichkeiten
Zur Zeit gibt es 5.713 Parkplätze 
im Stadtzentrum 

Investitionen
9 Mio. Euro investierte der Handel in den letzten 5 Jahren

Stammkunden                                                                                                                  Rund 60 Prozent Stammkundenanteil kann der Handel verzeichnen

Chefsache                                                                                                                                 52 Prozent der Betriebe sind inhabergeführt