Chronik/Oberösterreich/Linz

Israel-Fahne vor Linzer Rathaus zerstört: Täter (14 und 16) gefasst

Erst am Mittwoch wurde die Fahne gehisst, am Donnerstag war sie schon zerstört. Der Ärger darüber ist groß. Bürgermeister Klaus Luger (SPÖ) verurteilt die Zerstörung der vor dem Alten Rathaus der Stadt Linz gehissten israelischen Fahne als "Akt des politisch motivierten Vandalismus" aufs Schärfste.

Mehr lesen: Karner erwägt höhere Terror-Warnstufe

Luger: "In der Nacht auf Donnerstag zerschnitten unbekannte Täter die Fahne, welche aus Solidarität zur israelischen Bevölkerung aufgezogen war." Die Stadt Linz erstattete nach Bekanntwerden umgehend Anzeige bei der Polizei und kauft darüber hinaus eine weitere Fahne des Staates Israel an, um diese erneut zu hissen.

Linzer Polizei forscht Täter aus

In der Nacht auf Freitag konnten die Beamten der Stadtpolizei Linz und des ebenfalls mit der Tat befassten Verfassungsschutzes zwei mutmaßliche Täter ausforschen. Dabei soll es sich um zwei syrische Staatsbürger handeln. Sie sind erst 14 und 16 Jahre alt. Die Burschen schoben sich die Schuld gegenseitig in die Schuhe. Bei dem 14-Jährigen in der Wohnung stellten die Beamten Teile der zerstörten Fahne sicher.

Landespolizeidirektor Andreas Pils ist froh, "dass die Linzer Polizei die Täter sehr rasch ausforschen konnte. Diese politisch motivierte Straftat hat doch für Aufsehen gesorgt." 

Die beiden jungen Männer werden bei der Staatsanwaltschaft angezeigt. Pilsl: "Das ist ein klares Zeichen, dass wir hier in Oberösterreich keinen Antisemitismus oder Israelfeindlichkeit dulden. Da müssen wir alle zusammenstehen." Mehr Details zum Hintergrund der Verdächtigen waren vorerst nicht bekannt. 

Friedensstadt Linz steht zusammen

„Die Stadt Linz, die seit 1986 den Titel der Friedensstadt trägt, lehnt Terrorismus und dessen Unterstützung entschieden ab", betont der Stadtchef. Durch das Hissen der israelischen Flagge zeige Linz Solidarität mit dem von den Terroranschlägen der Hamas betroffenen israelischen Volk.

Der Linzer FPÖ-Sicherheitsstadtrat Michael Raml pflichtet Luger bei: „Die schrecklichen Nachrichten aus dem Nahen Osten machen mich tief betroffen und selbstverständlich hoffe ich, dass dieses Blutvergießen ein rasches Ende findet. Keinesfalls darf aber dieser Konflikt in unserer Stadt getragen werden. Ich lehne jegliche Gewalt gegenüber Menschen und Sachen ab und verurteile diese Tat aufs Schärfste.“

Polizei vor Synagoge stationiert 

"Linz ist eine Stadt der Vielfalt, der freien Meinungsäußerung und des friedvollen Miteinanders, in der politische Diskussionen auf sachlicher Ebene ausgetragen werden. Vandalismus, Zerstörungswut und Gewalt gegenüber Personen oder staatlichen Symbolen hat hier keinen Platz!“, betont der Bürgermeister entschieden.

➤ Mehr lesen: Hercules wieder in der Luft, Rettungseinsatz für Österreicher aber fraglich

Vor der Linzer Synagoge ist übrigens schon seit der Vorwoche permanent die Polizei stationiert. Andere Vorfälle, wie jener mit der Fahne beim Alten Rathaus in Linz, hat es laut Landespolizeidirektion bislang nicht gegeben. 

Alle Inhalte anzeigen

Im Falle der zerschnittenen Fahne wurde der Verfassungsschutz von der Linzer Polizei zu den Ermittlungen hinzugezogen, weil es sich um eine politisch motivierte Tat handle, so Furtner. Die Polizei ersucht um Hinweise aus der Bevölkerung, die die Tat in der Nacht auf Donnerstag gesehen haben.

Darüber hinaus betont Furtner, dass anti-israelische Veranstaltungen genau im Vorfeld geprüft und gegebenenfalls, wie in Wien, untersagt werden.