Chronik/Oberösterreich

Kind von Zug überrollt: Unfall nicht auf Film

Der Tod eines eineinhalb Jahre alten Mädchens, das am Mittwoch am Bahnhof Linz-Ebelsberg von einem durchfahrenden Güterzug überrollt worden ist (der KURIER berichtete), ist auf dem Überwachungsvideo vom Bahnsteig nicht zu sehen. "Der Unfall wurde nicht aufgezeichnet", sagt Oberst Manfred Rauch vom Stadtpolizeikommando Linz. Die Aufnahmen würden zwar die Ankunft der Mutter mit dem Kinderwagen zeigen. Dann fuhr die Frau aber in einen toten Winkel der Kameras.

Somit ist weiter unklar, warum der Buggy zu rollen begann. Ursache könnten sowohl der böige Wind und der zum Gleis hin leicht abschüssige Bahnsteig als auch die Sogwirkung des Zuges gewesen sein. Ob die Bremse am Kinderwagen angezogen war, lasse sich nicht feststellen, sagt Rauch.

Wie berichtet, hatte die 33-jährige Mutter ihr Kind am Mittwochvormittag am Bahnsteig abgestellt und war ins Untergeschoß gegangen, um bei einem Automaten Fahrkarten zu lösen. Währenddessen kam der Kinderwagen ins Rollen und prallte seitlich gegen den zwölften Waggon eines durchfahrenden Güterzugs. Das Kind war sofort tot. Ein 17-jähriger Zeuge beobachtete das Unglück, war aber zu weit Weg, um eingreifen zu können.

Die Staatsanwaltschaft hat eine Obduktion der Leiche angeordnet. Ob gegen die Mutter ermittelt wird, hängt von Bericht der Polizei ab. In Betracht käme unter anderem ein Verfahren wegen fahrlässiger Tötung.

Die 33-Jährige, die noch zwei weitere Kinder hat, wird nach wie vor psychologisch betreut.