Chronik/Oberösterreich

Kassierin reagierte zu langsam: "Räuber hat neben Kopf geschossen"

Linz. Zwei bewaffnete Räuber überfielen in der Nacht zum Donnerstag in der Goethestraße in Linz eine Tankstelle. Dabei ist es zu einer gefährlichen Eskalation gekommen: Einer der Täter feuerte mit seiner Pistole plötzlich in die Luft. Verletzt wurde niemand, zwei Angestellte erlitten aber einen Schock. Die Räuber konnten mit dem Geld aus der Kassa flüchten, bis Donnerstagabend waren sie noch nicht ausgeforscht.

"Ich habe vergangene Nacht kaum ein Auge zugebracht, bis mindestens 5 Uhr früh bin ich hellwach im Bett gelegen", erzählt Kassierin Mila J. im KURIER-Gespräch. Sie müsse auch immer wieder an den Überfall denken. "Es geht mit nicht gut, ich muss das erst verdauen."

Die Täter seien gegen 21 Uhr in die Tankstelle gekommen. Beide hatten Faustfeuerwaffen bei sich. "Ich hab das zuerst nicht gesehen, das ist hinter meinem Rücken passiert. Erst als ich mich umdrehte, hab’ ich ihre Masken gesehen", sagt die 43-Jährige. Der erste Räuber verlangte von der Angestellten, das gesamte Geld aus der Kassenlade zu nehmen. "Er hat gesagt ,mach auf die Kassa’, ich hab’ aber nicht reagiert, weil ich mich so geschreckt hab’ und nicht rühren konnte."

Der Mann forderte sie noch ein zweites Mal dazu auf. "Mein Kollege hat mir erzählt, dass ich zu dem Räuber gesagt hab’, dass er die Kassa doch selbst aufmachen soll – daran kann ich mich gar nicht mehr erinnern." Erst nach der Schussabgabe gelang es ihr, der Forderung nachzukommen. "Es hat neben meinem Kopf geschossen und sich dann selbst das Geld herausgenommen." In der Zwischenzeit hielt der zweite Täter mit seiner Pistole ihren 60-jährigen Kollegen in Schach. Beide Männer flüchteten in unbekannter Richtung. "Die Räuber waren eher jung, einer war ganz dünn und klein", sagt Mila J. Die Wirtschaftskammer OÖ hat 1000 Euro Belohnung ausgelobt.