Chronik/Oberösterreich

Im Linzer Mariendom muss Staub gewischt werden

Ganz vorsichtig pinselt Susanne Beseler die etwa ein-mal-ein Zentimeter kleinen Mosaiksteine ab. Hervor kommen leuchtende Farben, die zuvor von Staub bedeckt waren.

Beseler ist Restauratorin und hat für die nächsten Tage im Linzer Mariendom die Aufgabe, die bis zu 12 Meter hohen Glasmosaike sowie Marmoraltäre zu begutachten. Sie stehen im ältesten Teil von Österreichs größtem Dom, im sogenannten Kapellenkranz. „Wir haben hier eine ganz hohe bildhauerische Qualität. Auch die Mosaike sind noch sehr jungfräulich. Es gibt kaum Spuren von Erhaltungsmaßnahmen“, lautet ihr erstes positives Fazit, das sie am Mittwoch bei einer Pressekonferenz verkündete. Steine würden nur vereinzelt fehlen.

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"Strahlkraft"

Die großen Mosaike zeigen großteils Geschichten aus der Bibel. Die kleineren, etwa einen halben Meter hoch, vor allem Heilige wie Nikolaus, Martin oder Noah mit Arche.

Beselers Aufgabe ist es nun, eine Bestandsaufnahme zu machen und danach ein Konzept für die Restaurierung zu erstellen, die im Lauf der nächsten Jahre vorgenommen werden soll. Wie es derzeit aussehe, müsse großteils nur Schmutz entfernt werden, um die „Strahlkraft“ der 150 Jahre alten Mosaike wieder herzustellen. Dennoch werde das Unterfangen kosten. Nach wie vor ist die Initiative Pro Mariendom deshalb auf Spendensuche.

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