Holz ist so stabil wie Beton
„Wir erzeugen Platten für Wände und Decken im Holzbau, die absolut formstabil wie Beton sind. Dazu nutzen wir die Eigenschaft von Holz, das sich in Längsrichtung nicht bewegt und verleimen daher Bretter jeweils 90 Grad abgewinkelt,“ erläutert Rudolf Ortner. Er ist neben Josef Lauß und Jan Walter Cappelen Eigentümer der Firma LOC-Holz in Arbing, dem ersten Brettsperrholzwerk in Oberösterreich, das nun in Betrieb geht.
Ortner: „Wir beziehen unseren Rohstoff ausschließlich aus der Region, maximal aus 80 Kilometern Entfernung. Unsere Vollholzplatten, die wir aus astfreien zwei bis vier Zentimeter dicken Tannen- und Fichtenbrettern erzeugen, sind bis zu 16 x 3,5 m groß und bis 36 cm dick. Jährlich können wir 45.000 Kubikmeter Brettsperrholz produzieren. Mit dieser Menge könnte man etwa 1.000 Neubau-Wohnungen errichten.“
CO2-neutral
Fertigungsroboter schneiden Türen, Fenster und Ausnehmungen für Installationen aus. Der komplette Rohbau-Satz kann dann auf der Baustelle in kürzester Zeit montiert werden. „Dafür wird weder Gas noch Öl verwendet, sondern alles wird CO2-neutral produziert,“ betont Lauß. Für einen mehrgeschoßigen Bau wäre der Baustoff Beton in einer Hybrid-Bauweise nur mehr für Keller, Tiefgarage und Lift notwendig.
Eine Pressefahrt, die vom Verein proHolz Oberösterreich organisiert wurde, hat zu diesem Schauplatz geführt, der die Veränderung in der Forst- und Holzwirtschaft illustriert.
Gelbkiefer ideal bei Trockenheit
Ein Besuch im Waldlabor in Altenberg, einer 50 Jahre alten Versuchsfläche, zeigt, welche Baumarten mit dem Klimawandel und längeren Trockenperioden gut zurechtkommen. Deutlich ist zu sehen, dass auf diesem trockenen Boden die Fichte Probleme hat. Sie hat derzeit einen Anteil von 60 Prozent am heimischen Ertragswald. Im Rahmen des Waldumbaus wird sie immer mehr einem Mischwald mit Laubbäumen, Douglasien oder auch Weißtannen weichen. Einem noch trockeneren Klima hält die Gelbkiefer stand, die sich ebenfalls auf dem Versuchsgelände befindet.
Hotel aus Holz
In Eberstalzell entsteht gerade ein achtstöckiges Hotel mit 84 Zimmer. Das Besondere dabei ist, dass außer dem mit Beton gefertigten Stiegenhaus alles andere aus Holz besteht. Die einzelnen Raum-Module werden von der Firma pod bau in Modulbauweise erzeugt. „Wir nutzen die Vorteile des Holzbaus mit seinem geringen Eigengewicht und der Möglichkeit der Vorfertigung,“ so Gerhard Limberger, der gemeinsam mit seinem Partner Johann Drack 2018 die Firma pod bau gegründet hat. 30 Mitarbeiter produzieren ganze Räume, die in kürzester Zeit auf die Baustelle versetzt werden können. Sie werden aus Massivholzplatten gefertigt und mit Naturmaterialien gedämmt. Technik und Infrastruktur der Module wird bereits in die Produktion integriert. Montage- und Transportlogistik sorgen für eine kurze Bauzeit.