Chronik/Oberösterreich

Höhlenforscher fiel nach 17 Stunden Arbeit tot um

Die Polizei hat die näheren Umstände zum Todesfall eines deutschen Forschers in der Hirlatzhöhle bei Hallstatt (Bezirk Gmunden) am Montag bekannt geben. Demnach ist der 53-Jährige nach 17 Stunden Arbeit wenige Meter vor Erreichen des Biwaks plötzlich zusammengebrochen. Zuvor soll er ein Kältegefühl im Körper gespürt haben. Die Reanimationsversuche seiner Kollegen blieben erfolglos.

Eine mögliche Ursache für den vermutlichen Sekundentod könne die anstrengende und kraftaufreibende Arbeit gewesen sein, wollte Christoph Preimesberger von der Bergrettung Hallstatt, der den Einsatz am Sonntag leitete, am Montag nicht ausschließen. Es seien zum Teil extreme Touren, die Höhlenforscher gehen, das sei nicht ungewöhnlich. Jeder sei dabei für sich selbst verantwortlich, trotz Extrembelastung seien keine Gesundheitschecks vorgeschrieben. Jener Deutsche, Mitglied eines internationalen Höhlenforschervereins, schien laut seiner Kollegen auch fit gewesen zu sein.

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Insgesamt waren am Freitag gegen 10.00 Uhr fünf deutsche, österreichische und tschechische Forscher von Hallstatt aus zur Hirlatzhöhle aufgebrochen, um Vorbereitungen für Erkundungen des unterirdischen Labyrinths der für die Öffentlichkeit gesperrten Höhle zu Ostern zu treffen. Das Team bezog ein Biwak in der sogenannten Sprengstelle, die rund drei Gehstunden vom Eingang der Höhle entfernt liegt.

Am Samstagmorgen teilte sich die Gruppe dann auf, der Deutsche stieg gemeinsam mit einer 31-jährigen Landsmännin und einem 53-jährigen Tschechen vom Biwak in Richtung "Schwabenland" auf, um dort vorzuarbeiten, teilte die Polizei in einer Presseaussendung mit. Der Ein- und Ausbau von Sicherungsseilen dauerte bis spät in die Nacht, und so kamen die drei erst gegen 2.30 Uhr zum Übernachtungsplatz zurück.

Reanimation erfolglos

Nur 200 Meter vor dem Biwak, in dem die anderen Kollegen bereits schliefen, erlitt der Deutsche völlig unerwartet einen Herz-Kreislauf-Stillstand, informierte der Verband österreichischen Höhlenforscher in einer Presseaussendung vom Montag. Mehrere Stunden wurde der Mann von den vier Forschern reanimiert - ohne Erfolg.

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In den frühen Morgenstunden des Sonntags stiegen zwei Forscher aus der Höhle aus und alarmierten den Bergrettungsdienst Hallstatt sowie die Höhlenrettung. Die Gemeindeärztin konnte zu Mittag in der Höhle nur mehr den Tod des Mannes feststellen. Ein Beamter der Alpinen Einsatzgruppe Gmunden, ein Polizist aus Hallstatt, die Flugeinsatzstelle Salzburg, 17 Mann vom Bergrettungsdienst Hallstatt und 26 Höhlenretter machten sich dann an die Bergung des Toten. Ihr aufwendiger Einsatz endete gegen 20.40 Uhr. Die unverletzt gebliebenen vier Forscher lehnten laut Preimesberger eine Betreuung von einem Kriseninterventionsteam ab. Am Montag waren sie bereits wieder in ihren Heimatorten.
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