Chronik/Oberösterreich

Hilfe bei chronischen Krankheiten

Helmut Olesko (70) aus Ternberg ist der Begründer der Akademie für die Traditionelle Europäische Medizin (TEM). Er betreibt auch einen Handel mit rund 500 Kräutern.

KURIER: Was bedeutet die Traditionelle Europäische Medizin?
Helmut Olesko:  Die TEM ist eine alte Medizinform, die sich an der Natur orientiert. So wie alle Traditionen – die   chinesische, die tibetische oder  die ayurvedische. Sie sind vom System her miteinander vergleichbar,  sie verwenden die gleichen Elemente. Das  Ungleichgewicht der Elemente ruft die Krankheit hervor.   Die philosophischen Hintergründe sind verschieden. Die  TEM hat den Vorteil,  dass sie einen europäischen Hintergrund hat  und daher für uns  einfach verständlicher ist. Weiters werden  lauter Kräuter verwendet, die wir kennen,  die bei uns gebräuchlich sind und die im gleichen Umfeld groß geworden sind. Daher passen sie zu uns  und sind die wahren Helfer.

Was sind die Hauptlehren?
Sie heißt eigentlich Säftelehre. Den vier Elementen Feuer, Luft, Wasser, Erde entsprechen vier Typen. Das sind keine physischen Säfte, sondern Wirkprinzipien.  Daraus ergeben sich vier Temperamente: der Phlegmatiker, der Sanguiniker, der Choleriker und der Melancholiker.
Jeder Mensch besteht aus allen vier Teilen, aber in unterschiedlicher Zusammensetzung.

Was soll zum Beispiel  ein Melancholiker tun?
Das ist ein schlechtes Beispiel, denn er ist sehr schwer behandelbar.  Erwärmen kann man ihn nicht, denn dann wird er noch trockener.  Damit er überhaupt etwas zustande bringt, muss man ihm zuerst Feuchtigkeit zuführen. Das ist   grundsätzlich eine weibliche Qualität. Die Venus ist das Feuchte, der Mars ist das Heiße.  Er wird keinen Zugang zu weiblichen Qualitäten haben.  Ein optimaler Impuls wäre für ihn eine Liebesgeschichte mit einer Frau. Sie würde ihn aus der Lethargie herausreißen. Nur das wird nicht passieren, weil ihn keine will.     Wenn mich die Leute fragen, sage ich ihnen, er soll sich einen weiblichen Hund kaufen. Männer sind grundsätzlich mehr cholerisch und Frauen mehr phlegmatisch. Sonst würden sie nicht zusammenpassen.

Was ist der Vorteil der TEM gegenüber der herkömmlichen Schulmedizin?
Die Schulmedizin hat den großen Vorteil, dass sie Leben rettet. Die TEM hat den Vorteil, dass die Menschen nicht krank werden. Es  geht um eine gesunde Lebensführung und  um das  sehr frühe Erkennen von Krankheitsneigungen. Der zweite Aspekt ist, dass die Traditionelle Medizin bei chronischen Krankheiten sehr viel erfolgreicher ist als die Schulmedizin.

Was lernen die Besucher Ihrer TEM-Akademie?
Es wird die Fähigkeit vermittelt, zu erkennen, was dem Betroffenen  fehlt.  Man muss    zuerst  intervenieren, dass  es ihm gleich einmal besser geht, wobei die Intervention selten das eigentliche Heilen ist. Wenn es ihm besser geht, muss er eine sogenannte Konstitutionstherapie machen.  So muss man bei einem Phlegmatiker schauen, dass man seine Wärme hochfährt, damit er beispielsweise den Schleim einer Verkühlung nicht mehr  produziert.
Wir vermitteln  an der Akademie ein humanistisches Weltbild. Nämlich die Erkenntnis, dass der Beruf eines Arztes ein zutiefst humanistischer ist, der philosophische-ethische Grundlagen hat.  Der Mensch ist Teil der Natur und man verwendet zum Heilen  lebendige Mittel. Ohne Pflanzen haben wir keine Luft, kein Wasser und  kein Essen.  Unser Leben basiert auf Pflanzen.
Synthetische Mittel können Prozesse  stoppen, aber sie können nicht heilen. Denn wenn das der Fall wäre, würden wir längst synthetische Mittel essen.  Dann hätten wir das Ernährungsproblem der Welt gelöst.

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