Heuer schon 130 Raubüberfälle
Von Daniel Voglhuber
In jüngster Vergangenheit gab es kaum eine Woche, in der kein bewaffneter Überfall gemeldet wurde. 35 sogenannte Risikobetriebe wie Banken, Tankstellen und Wettbüros hat es heuer erwischt. Im Vorjahr waren es im Vergleichszeitraum nur 15. Insgesamt gab es schon mehr als 130 Raubüberfälle. Alleine eine Turmöl-Tankstelle an der Wiener Straße in Linz wurde seit dem 11. April drei Mal von vermummten Kriminellen heimgesucht, zuletzt am Samstagabend. Ein junger Mann hielt einem Angestellten und dessen Vater eine Pistole vor die Nase und konnte mit der Beute unerkannt flüchten.
Gefasst
Doch es gibt auch Erfolge zu verzeichnen: In der vergangenen Woche konnte die Polizei eine sechsköpfige Bande von Tschetschenen dingfest machen, die für acht Tankstellen-Überfälle, in Oberösterreich und Wien verantwortlich sein soll. Sechs davon begingen die mutmaßlichen Täter in der Landeshauptstadt.
Auch die Zahl der Raubüberfälle auf der Straße ist 2012 angestiegen, wenn auch nicht so dramatisch. „Diese passieren eher zufällig. Die Täter schlagen meist spontan zu, wenn ihnen etwa um drei Uhr Früh jemand entgegenwankt“, erklärt LKA-Raubgruppenchef Ferdinand Jung. Wenn die Kriminellen Tankstellen oder Wettbüros aufsuchen, sei das geplant. Laut Jung gehen die Täter bei ihren Vergehen auch immer brutaler vor. Sonntagfrüh schlugen zwei Unbekannte in Wels einen 43-Jährigen nieder und verlangten Geld. Als das am Boden liegende Opfer beteuerte, kein Bares dabei zu haben, schoss ihm einer der Gewalttätigen mit einer Luftdruckpistole ins Gesicht.
Attacke
Und auch in Attnang-Puchheim attackierten am Wochenende drei Männer im Alter zwischen 20 und 22 Jahren einen Unternehmer, um sich schnell zu bereichern. Sie wurden gefasst.
Die Polizei hat alle Hände voll zu tun. „Wir schaffen das schon. Aber es wäre schon es recht, wenn wir ein paar mehr wären“, sagt der Chefinspektor. Es könne aber auch sein, dass sich die Lage wieder beruhige. Aktuell liegt die Aufklärungsquote bei Raubüberfällen bei rund 50 Prozent.