Chronik/Oberösterreich

Haimbuchners Ansage: Heimatliebe & Hausverstand

Als Büttenredner in bester freiheitlicher Manier präsentierte sich Manfred Haimbuchner beim gestrigen Landesparteitag im Linzer Designcenter. Die 377 stimmberechtigten Delegierten dankten es ihm mit Standings Ovations und einer Wiederwahl von 97,3 Prozent als Landesparteiobmann.

In der rund eineinviertelstündigen Rede bekamen alle ihr Fett ab: „Commandante Uno“ Josef Ackerl und die „unselige SPÖ“, die er bei der Landtagswahl 2015 als zweitstärkste Kraft ablösen wolle. Als Watschenmann musste einmal mehr der grüne Landesrat Rudi Anschober herhalten, der „nicht mehr ganz ernst genommen wird, weil er eh mit seinen eigenen Problemen beschäftigt“ sei. Anschober habe erst kürzlich imORF erklärt , warum es wegen des Klimawandels kälter werde. Demnächst werde er erklären, warum es im Sommer blitze und donnere“, meinte Haimbuchner unter dem Gelächter der Delegierten. Am liebsten würde Anschober auf dem Dachstein ein Windrad aufstellen, um einmal mehr seine Ankündigungspolitik demonstrieren zu können. Die Grünen seien eine Solettipartei. Immer, wenn es um den Verrat von Interessen gehe, seien sie dabei.

Weil die FPÖ drauf und dran sei, die SPÖ zu überholen werde sie mit „braunem Dreck beworfen“. Diese Antifa-Organisationen würden nur die schmutzige Aufgabe der Grünen und Sozialisten erledigen. Sie schlichen zwar auf Birkenstocksandalen daher, steckten aber in Wahrheit in DDR-Schaftstiefeln. Linke Politik sei eine Politik der Zerstörung.

Der ÖVP warf er Allmachtspolitik vor. Der Wille des Volkes werde nicht ernstgenommen, wie man das beim Linzer Musiktheater sehen könne, „wo demnächst champagnerisiert wird und wo meine Enkel die Schulden zurückzahlen werden“. Nachdem immer weniger Schwarze sonntags in die Kirche gingen, hätten sie eine neue Religion entdeckt: die EU. Auf deren Hochaltar würden nun die Sparer enteignet.

Strache gestärkt

Als Kontrastprogramm zum „Verrat von Rot-Schwarz-Grün“ propagierte Haimbuchner die „Rückkehr zu Bescheidenheit, Bodenständigkeit, Wahrheit, Vaterlands- und Heimatliebe sowie gesundem Hausverstand“.

Die Mehrheit der Österreicher sei rechts der Mitte angesiedelt. Das habe man bei der Volksabstimmung über die Wehrpflicht gesehen. „Um dieses fruchtbare Feld will ich mich kümmern.“ Um die Familien, die Angestellten, die Bauern, um die Klein- und Mittelbetriebe. Gesellschaftliche Randgruppen würden hingegen den Staat ausnützen. „Die Multi-Kulti-Vereine verschlingen 4,1 Millionen Euro pro Jahr und tragen nichts zur Integration bei.“ Sein Hausverstand sage ihm auch, dass nur die natürliche Ehe zukunftsbildend sei. „Eine Gleichstellung homosexueller Partnerschaften kommt nicht in Frage.“

Für den anwesenden Bundesparteiobmann Heinz Christian Strache brach Haimbuchner eine Lanze. Dieser habe in den vergangenen Wochen seine Führungskompetenz bewiesen.

SPÖ-Landesgeschäftsführer Christian Horner meinte zum Parteitag, es gebe in der FPÖ nichts Neues, lediglich die üblichen Anschüttungen und Anfeindungen. Nachdem Haimbuchner den Beziehern von Unterhaltsleistungen die Wohnbeihilfe gestrichen habe, habe er jede Glaubwürdigkeit verloren.