„Gerhard ist eine Skandalnudel, egal, was er macht“
Von Josef Ertl
Es ist schon äußerlich unübersehbar, dass Christoph Haderer der Sohn von Gerhard Haderer, dem bekannten Karikaturisten, ist. Die beiden dürften ein gutes Verhältnis zueinander haben, selbst wenn Christoph, der seinen Vater vermarktet, findet, dass „Gerhards Gagen nicht so billig sind. Der Gerhard ist eine Skandalnudel, egal, was er macht. Er ist jedenfalls immer eine Meldung wert.“ Skandale sind gut fürs Geschäft, denn sie sorgen für Aufmerksamkeit und treiben die Auflagen hoch.
Der 38-Jährige, der früher Kameramann in der ORF-Kulturabteilung war, hat sich selbstständig gemacht und den Satireverlag „Scherz & Schund“ gegründet. „Der Name rührt daher, weil Wolfgang Schüssel Gerhard als Schundzeichner tituliert hat.“
So sind die Heftchen auch beim „Warmen Hans“, einem Würstelstand an der Linzer Donaulände, erhältlich. „Moff“ kann nur deshalb so günstig sein, weil auf der vierten Umschlagseite Karikaturen abgebildet werden, die Firmen oder Private in Auftrag geben und die mehrere Tausend Euro kosten.
Zweite Schiene
Neben „Moff“ setzt „Scherz & Schund“ auf eine zweite Schiene. Der Verlag bringt erstmals Haderers Jahrbuch und den Kalender 2014 heraus. Nachdem der Karikaturist die Zusammenarbeit mit Ueberreuter aus Protest gegen die Behandlung der Mitarbeiter beendet hat, erscheint das Jahrbuch nun im Verlag des Sohnes. Es wird bei der Frankfurter Buchmesse präsentiert. „Es ist ein oberösterreichisches Ding, obwohl viele deutsche Themen drinnen sind.“
Die erste Auflage wird zwischen 15.000 und 20.000 Stück betragen. Im nächsten Jahr möchte er andere Autoren dazunehmen, „denn wir wollen ein Satire- und Cartoonverlag werden“.