Chronik/Oberösterreich

Festival University hält fiktives Umweltgericht ab

Die Festival University – im Vorjahr von Ars Electronica und Johannes Kepler Universität Linz (JKU) eingeführt – geht heuer mit 200 Studierenden aus 70 Ländern der Frage nach, wie wir als Gemeinschaft mit den Auswirkungen des Klimawandels umgehen können. Beim Ars Electronica Festival „Welcome to Planet B“ von 7. bis 11. September in Linz werden sie in einem fiktiven internationalen Umweltgericht Themen wie Raubbau an Rohstoffen verhandeln. Diese Verhandlungen sollen die Komplexität und Vielschichtigkeit des Klimawandels als globales Problem verdeutlichen.

Start am 18. August

Der internationalen Fakultät, die die Studierenden von 18. August bis 14. September begleitet, gehören unter anderem der ehemalige EU-Kommissar für Landwirtschaft Franz Fischler, der deutsche Umweltwissenschafter und Politiker Ernst Ulrich von Weizsäcker, Künstlerin Karen Palmer, Autorin und Unternehmerin Seda Röder, Fridays-for-Future-Aktivist Mike Artner sowie mehrere internationale Universitätsprofessoren und Wissenschafter an.

Strahlkraft

JKU-Rektor Meinhard Lukas erklärte, dass sich mehr als 800 Interessierte von 16 bis 25 Jahren beworben hätten. Mit 200 wurden doppelt so viele wie 2021 aufgenommen, auch die Dauer der Festival University, einem „Prototyp einer Universität des 21. Jahrhunderts“ hat sich von zwei auf vier Wochen verdoppelt. Für Lukas ist die Kooperation mit der Ars „beglückend. Es ist viel zu wenig in Linz und Österreich bewusst, welche Strahlkraft die Ars Electronica international hat.“ Die Ars Electronica ziehe beim Festival jedes Jahr auch die „besten Wissenschafter der Welt“ an. Das eröffne der JKU „einen Kosmos, den sie aus sich heraus so nicht begehen könnte. Einer Universität tut es gut, über den wissenschaftlichen Zugang stärker den Zugang der Kunst zu verinnerlichen“, sagte der Rektor.

Zukunftsbilder

Ars-Electronica-Geschäftsführer Gerfried Stocker betonte: „Im Paarlauf von Ars Electronica Festival und Festival University entsteht jene Gemengelage von Internationalität, Interdisziplinarität, Interkulturalität, Kreativität und Öffentlichkeit, die wir brauchen, um Zukunftsbilder und -strategien zu entwickeln.“ Bildungsminister Martin Polaschek (ÖVP), dessen Ministerium die Festival University mit 1,6 Millionen Euro finanziert, sah diese als Bauer von „interdisziplinären Brücken“ sowie das diesjährige Thema als „aktueller denn je“.