Falscher Notfallsanitäter kam mit Blaulicht zu Busunfall
Die teils heftigen Schneefälle hatten am Mittwoch für schwierige Verhältnisse auf den Straßen gesorgt. Es kam zu mehreren Unfällen. Bei St. Lorenz am Mondsee (OÖ) rutschte ein Reisebus von der schneeglatten Fahrbahn ab und stürzte seitlich auf die Wiese neben der Bundesstraße. Fünf Passagiere wurden bei dem Unfall verletzt, der Lenker sogar schwer.
Die Rettungskräfte vor Ort bekamen nach der Alarmierung ungebetene "Unterstützung": Ein Mann soll sich an der Unfallstelle als Notfallsanitäter ausgegeben haben, berichtet der ORF. Der Verdächtige soll behauptet haben, die Landesleitstelle des Roten Kreuzes in Salzburg hätte ihn alarmiert.
Dort weiß man davon aber nichts. "Das kann gar nicht sein", meint Rot-Kreuz-Sprecher Matthias Leinich. Laut Leinich soll der Mann, der mit einem Auto mit Salzburger Kennzeichen unterwegs gewesen sein dürfte, sogar mit Blaulicht zur Unfallstelle gekommen sein. Und dort habe er sich als "Zampano" aufgespielt. "Da war zum Glück schon kein Patient mehr da, den er hätte behandeln können", sagt Leinich.
Identität bekannt
Die Ermittlungen gegen den Verdächtigen hat die zuständige Bezirkshauptmannschaft Vöcklabruck eingeleitet. Die Identität des Mannes sei bekannt, sagt Johannes Beer, Leiter der Sicherheitsabteilung. Nähere Angaben wollte Beer nicht machen, da erst kommende Woche die Befragung durch die Kriminalpolizei anstehe. Auch zur Frage, ob der Mann zumindest eine medizinische Ausbildung hat, hielt er sich bedeckt. "Er ist aber weder beim Landesverband Oberösterreich, noch beim Landesverband Salzburg gemeldet."
Bei derartigem Vergehen nach dem Notzeichengesetz (in diesem Fall wegen der Fahrt unter Blaulicht, Anm.) kann laut Beer im Falle einer Verurteilung ein halbes Jahr Haft drohen.