Fall Leo S.: 18-Jähriger nach Albtraum wieder zu Hause
Nach wochenlangem Bangen und diversen behördlichen Verzögerungen ist der Mühlviertler Leo S. seit Samstagnachmittag wieder in Österreich. Von seiner US-amerikanischen Internetfreundin muss er nun mindestens 180 Tage Abstand halten.
Wie berichtet, hat die Staatsanwaltschaft in Sarasota am 5. Oktober bekannt gegeben, dass keine Anklage gegen den 18-jährigen Leo S. aus Mitterkirchen erhoben werde. Der junge Mann war Ende Juli nach Florida geflogen und ins Visier der Justiz geraten, weil er einvernehmlichen Sex mit seiner 15-jährigen Internetliebe Amanda hatte. Diese soll ihm vorgetäuscht haben, bereits das Schutzalter von 16 Jahren erreicht zu haben.
Am Freitag trat Leo mit seiner Familie wieder die Heimreise an, Samstag um 12.48 Uhr landete er am Linzer Flughafen. Sofort ging es weiter zum Wohnort der Familie in Mitterkirchen im Bezirk Perg, wo die Familie von erleichterten Freunden und Nachbarn willkommen geheißen wurde.
Leo S. will nun so rasch wie möglich versuchen, die Geschehnisse abzuhaken. „Er möchte den Führerscheinkurs absolvieren und seine Ausbildung zum IT-Techniker abschließen“, erklärt seine Mutter.
Kein Kontakt
Persönliche Interviews werde Leo keine geben, er sei psychisch noch ziemlich angeschlagen.
Auch den Kontakt zu seiner US-Freundin muss der 18-Jährige meiden. 180 Tage lang könne der Akt von den Behörden wieder geöffnet werden, in dieser Zeit sei Vorsicht geboten, weiß die Mutter. Leos Freundin habe aber derzeit sowieso keinen Zugang zum Internet.
Für die Ankunft der Familie habe die Gemeinde keinerlei offizielle Aktivitäten geplant, wie der Bürgermeister angekündigt hatte. "Es kommt ja kein Weltmeister heim." Zudem werde die Familie in den nächsten Tagen wohl noch Zeit zum Aufarbeiten des Vorgefallenen brauchen.