Ex-Kripo-Chef zeigte bei Gericht „entlastendes“ Video von Polizeiaktion
Am zweiten Prozesstag am Landesgericht Ried im Innkreis kam der Beschuldigte Javier Figueroa zu den Geschehnissen im Gefängnis Pavón zu Wort.
Wie berichtet, wird der 42-jährige Ex-Kripo-Chef von Guatemala beschuldigt, im September 2006 an der Exekution von sieben Häftlingen beteiligt gewesen sein.
Am Mittwoch führte er zu seiner Entlastung ein Video der Polizeiaktion vor. Er wollte beweisen, dass die Häftlinge im Zuge eines Kampfes gestorben sind und nicht wie laut Anklage durch eine gezielte Exekution.
Der Anklagevertretung sei das Video bekannt, sagte Staatsanwältin Claudia Jenichl, das ändere aber nichts an dem Vorwurf, Figueroa sei innerhalb der offiziellen Mission Teil eines Geheimplans gewesen: „Sein Name stand nicht auf dem Einsatzplan, ihm war auch keine Waffe zugeteilt worden.“ Figueroa soll vermummt und mit einer Maschinenpistole unbekannter Herkunft aufgetreten sein und anhand einer Todesliste gezielt nach Gefangenen gesucht haben. Das bestreitet Figueroa: „Als Subdirektor der Polizei war ich selbstverständlich in meiner Funktion vertreten und auch bewaffnet.“ Von einer Todesliste will er nichts wissen.
Am Montag wird der Prozess fortgesetzt. Auch der Ex-Präsident von Guatemala soll nächste Woche als Zeuge aussagen.