Chronik/Oberösterreich

Ernährung ganz entscheidend

Wandern die Asiaten aber beispielsweise in die USA aus, so erhöht sich die Erkrankungshäufigkeit auf das Level der Einheimischen. "Es werden dafür Ernährungs- und Umweltfaktoren verantwortlich gemacht", sagt Universitätsdozent Stephan Madersbacher, der beim kürzlich in Linz stattgefunden habenden Urologenkongress zu Gast war. Die Asiaten essen weniger tierische Fette, dafür mehr Gemüse und Soja.

Neben der Ernährung und der Gesundheit ist die familiäre Vorbelastung ein Risikofaktor. Mit jedem Familienmitglied ersten Grades, das Prostatakrebs gehabt hat, steigt das Risiko an.
Prostatakrebs ist der häufigste bösartige Tumor des Mannes. Jeder Achte erkrankt daran, jeder 30. stirbt. Pro Jahr kommt es zu 5000 Neuerkrankungen. Das Gegenstück zum Prostatakrebs ist bei den Frauen das Mammakarzinom (Brustkrebs), das eine wesentlich breitere öffentliche Diskussin erfährt. Die Häufigkeit ist ähnlich wie bei den Männern, das Mammakarzinom tritt aber acht bis zehn Jahre früher auf. Der Prostatakrebs führt ein vergleichsweise stiefmütterliches Dasein. In Österreich sterben 1500 Männer daran, das sind drei bis vier Männer täglich.

Was kann der Einzelne zur Vorsorge tun? "Der Tumor ist nur dann heilbar, wenn er im Frühstadium entdeckt wird. Im Frühstadium treten auch keine Symptome auf, deshalb kann der Tumor in einem heilbaren Stadium nur im Rahmen der Vorsorge entdeckt werden.
Daher sollte jeder Mann ab dem 45. Lebensjahr den Urologen einmal jährlich zu einer Vorsorgeuntersuchung aufsuchen. Bei familiärer Vorbelastung schon fünf Jahre früher, als mit 40", sagt der Tiroler Madersbacher, der am Wiener Donauspital/SMZ Ost arbeitet. "Die Heilungschancen sind im Frühstadium sehr groß. Innerhalb von zehn Jahren verstirbt niemand.

Die Therapien haben sich auch geändert. Wegen eines leicht erhöhten PSA-Wertes wird heute nicht sofort biopsiert, gewisse Patienten werden heute nur genau beobachtet. "