Chronik/Oberösterreich

Bis zu 100 Prozent Förderung für Ausstieg aus Ölheizung

Alle, die mit Öl heizen, und das sind 100.000 Haushalte in OÖ, könnten angesichts des neuen Gesetzesentwurfes, der derzeit im Parlament liegt, nervös werden: Seit mehr als einem Jahr gibt es das Verbot, neue Ölheizungen zu errichten, bald soll auch die Reparatur bestehender Heizungen untersagt werden. „Das Ziel: Die Leute sollen ihre Heizungen tauschen“, weiß Gerhard Dell, Geschäftsführer des Energiesparverbandes OÖ. Das ist nicht immer eine Willens-, sondern oft eine finanzielle Frage: Zwischen 25.000 und 30.000 Euro muss man rechnen. „Die Förderungen dafür sind sehr gut. Normalverdiener können sich bis zu 50 Prozent der Kosten zurückholen. Zusätzlich gibt es eine Sonderschiene für Einkommensschwache. Hier werden 100 Prozent und bis zu 26.000 Euro gefördert“, so Dell. Rund 700 dieser Sonderförderungen wurden in OÖ seit Jahresbeginn bereits vergeben.

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Der Ansturm auf Solarenergie – und damit auf die Bundesförderungen – ist ebenfalls ungebrochen. Vier so genannte Calls gibt es pro Jahr, dabei zählt, wer sich am schnellsten ins Fördersystem einloggt und dort seine Daten eintippt – für viele eine unbefriedigende Lösung, weil sie an den Vorgaben scheitern.

Wer sich für die Errichtung einer Fotovoltaikanlage entscheidet, braucht nicht nur, was das Fördersystem betrifft, viel Geduld. Die Fachbetriebe sind teils über Monate hinweg verplant, Wechselrichter und Speicher kaum bis gar nicht lieferbar.

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Für den Alltag hat Experte Dell einige spezielle Tipps parat, „die in Summe helfen können, mehrere Hundert Euro Stromkosten pro Jahr zu sparen“.

  • Stand-by-Verbrauch Geräte, die nicht benutzt werden, aber an der Steckdose hängen, sind unnötige Stromfresser. Bewusst durch die eigenen vier Wände gehen und ausstecken, was gerade nicht in Verwendung ist.
  • Heizungsumwälzpumpe Das ist jenes Gerät, das die Wärme in die Leitungen transportiert. Bei manchen läuft sie sinnloserweise auch im Sommer. Eine 10 Jahre alte Heizungsumwälzpumpe braucht fünf Mal mehr Strom als ein neues Modell. Ein Tausch kostet wenige hundert Euro, pro Jahr erspart man sich damit rund 100 Euro an Stromkosten, die Ausgabe hat sich also relativ rasch amortisiert.
  • Raumwärme Der größte Teil des Haushaltsenergiebedarfs betrifft die Raumwärme. Wer Thermostate verwendet, Rohre dämmt und Heizkörper entlüftet, kann viel sparen.

„Entscheidend ist, den eigenen Verbrauch besser kennzulernen: Wo verbrauchen wir die größten Energiemengen?“, erklärt Gerhard Dell, und: „Es gibt vieles, was wir eigenverantwortlich tun können, um Energie und damit Geld zu sparen“.

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1000 Beratungen pro Monat

Derzeit gibt es ungefähr 100.000 Öl- und 100.000 Gasheizungen in Oberösterreich. Der Trend hin zum Umstieg auf Pellets, Fernwärme oder (Luft-)Wärmepumpen dürfte sich also auch in den kommenden Jahren verfestigen.

Wer einen Umstieg plant, kann sich beim Energiesparverband umfassend informieren, entweder bei persönlichen Beratungsterminen oder auch online. „Derzeit haben wir rund 1.000 Beratungen pro Monat, zuletzt wurde die Nachfrage immer größer, speziell was den Ausstieg aus Ölheizungen betrifft. Da hat sich unsere Beratungsleistung vervierfacht“, erklärt Geschäftsführer Gerhard Dell.

Energiesparverband OÖ: 0732/7720-14860 oder 0800/205 206, eMail:
office@esv.or.at, persönliche Beratung nach Vereinbarung,  weitere Infos auf www.energiesparverband.at