Chronik/Oberösterreich

„Die Kirche bleibt für alle offen“

Die orthodoxen Christen feiern Heilig Abend am 6. Jänner und den Christtag am 7. Sie orientieren sich am Julianischen Kalender, dessen 24. und 25. Dezember auf den 6. und 7. Jänner des Gregorianischen Kalenders fallen. „Wir möchten Weihnachten in der neuen Kirche feiern“, sagt Dalibor Brnzej. Der Priester steht der Pfarre des Heiligen Apostel Markus im Innviertel vor. Ihr gehören geschätzt 7.000 der österreichweit rund 300.000 serbisch-orthodoxen ChristInnen an. Weitere Gemeinden sind in Linz (Posthofstraße), Enns, Gmunden und Wels.

Die serbisch-orthodoxe Diözese hat soeben die Kapuzinerkirche in Braunau vom Kapuzinerorden gekauft. Das denkmalgeschützte Gebäude steht wie das angrenzende Kloster seit 2012 leer. Der Kauf wird von Andrej Cilerdžic, Bischof der Diözese von Österreich und der Schweiz, abgewickelt.

Für dieses Großprojekt werden Spenden gesammelt. „Die Katholische Kirche, aber auch Menschen aus Australien, Rumänien, Malta und Serbien haben bereits gespendet“, sagt Brnzej dem KURIER. Die Kapuzinerkirche mit Kapelle, Nebenräumen und einer Bibliothek ist rund 1300 Quadratmeter groß. Langfristig soll ein christliches Kulturzentrum entstehen. Musik-, Mal- und Deutschkurse sollen angeboten werden. Ein Eröffnungsfest ist im Mai geplant. Das Kloster wird vorerst noch nicht gekauft.

Große Veränderungen im Gottesdienstraum soll es vorerst nicht geben. Üblicherweise ist bei den orthodoxen Kirchen der Altarraum durch eine Wand von den Gläubigen abgetrennt. „Die Bänke bleiben wie sie sind.“ Eigens für diese Kirche sollen neue Ikonen gemalt werden. „Wir leben schon in der dritten und vierten Generation hier.“ Die Pfarrgemeinde besteht seit rund 100 Jahren. Bisher wurden die Gottesdienste in der katholischen Pfarre Braunau-Maria Königin in Höft gefeiert. „Die Kirche bleibt für alle offen. Viele Katholiken erinnern sich gerne daran, was sie dort erlebt haben.“