"Die Hausordnung deutlich erklären"
Der gescheiterte Brandanschlag auf ein türkisches Vereinslokal in Wels hat in Oberösterreich das Fass zum Überlaufen gebracht. Polizei und Landespolitik wollen aufgrund der immer häufigeren gegenseitigen Angriffe zwischen türkischen und kurdischen Gruppen Konsequenzen ziehen. In einem ersten Schritt wird Landeshauptmann Josef Pühringer (ÖVP) die Verantwortlichen aus Verbänden beider Konfliktseiten an einen Tisch holen und Distanzierungen von den jüngsten Ereignissen einfordern.
Das Treffen soll im September über die Bühne gehen. Auch der wieder ins Leben gerufene Landessicherheitsrat wird sich im September mit der Thematik auseinandersetzen, sagt Pühringer.
Der Landeshauptmann hat sein Vorgehen eng mit der Polizei abgestimmt. Über das Landesamt für Verfassungsschutz werde man an die islamischen Gruppierungen herantreten und sie zur Kooperation auffordern, berichtet der oö. Landespolizeidirektor Andreas Pilsl.
Vernetzt
Wie der Landeshauptmann möchte auch Pilsl die Maßnahmen rasch in Angriff nehmen, denn "es brodelt". Die Stütze der Exekutive und der Politik bei den Vorhaben ist das Landesamt für Verfassungsschutz. Das wird laut Pilsl "derzeit neu aufgestellt und personell verstärkt". Separate Verfassungsschützer, wie sie der Welser FPÖ-Bürgermeister Andreas Rabl nach dem Anschlag für seine Stadt forderte, hält Pilsl nicht für notwendig.