Der "Sound of Bruckner" will die USA erobern
Es soll eine Tournee werden, die in der 50-jährigen Geschichte des Bruckner Orchesters eine außergewöhnliche Stellung einnimmt. In der New Yorker Carnegie Hall werden die Linzer zum Auftakt ihrer USA-Tournee am 31. Jänner die Uraufführung der 11. Symphonie ihres Star-Komponisten Philip Glass spielen. Dieser feiert an diesem Tag in seiner Heimatstadt den 80. Geburtstag.
Dirigiert wird das Orchester von seinem Freund Dennis Russell Davies. Der in Linz seit 2002 erfolgreiche Chefdirigent und Opernchef hat hier sein letztes Chefjahr angetreten und bestreitet mit seinem Orchester die letzte große Tournee in sein Heimatland USA.
Seit Dienstag ist Glass in Linz und probt mit Davies die neue Symphonie mit dem Orchester ein. Daheim habe ihm Philip plötzlich gesagt, "ich muss leider den Schluss noch einmal komponieren", erzählte Davies. Der Komponist, der im Auftrag der Linzer schon mehrere Symphonien und auch die Eröffnungsoper für das Musiktheater ("Spuren der Verwirrten") geschrieben hat, will sein Werk perfektionieren.
Zweites Zuhause
Für Landeshauptmann Josef Pühringer geht mit dem Brucknerorchester die "Visitenkarte Nummer eins" auf Tournee. Musik sei weltweit der beste Türöffner. Der Landeschef wird mit einer Delegation das Auftaktkonzert in New York besuchen und die Reise nützen um Wirtschaftskontakte zu pflegen und US-Medizin-Zentren zu studieren.
Die US-Tour des Orchesters mit neun Konzerten in acht Städten, aufgeteilt auf die Ost- und die Westküste, sei auch eine organisatorische Herausforderung, schilderte Landestheaterchef Uwe Schmitz-Gielsdorf. Visa für 101 Musiker, dazu 155 internationale "Instrumentenpässe" mussten organisiert werden. Sieben Tonnen Gepäck in 70 Flight Cases gehen mit auf die Reise. Spielen wird das Orchester Musik von Glass, Gershwin, Schuhmann oder Strauß. Drei Bruckner-Symphonien, aufgenommen im Stift St. Florian, hat das Orchester nun unter einem eigenen Label in der CD Box "The essential Bruckner" neu herausgebracht.