Das Recht auf Glück
Da frage ich mich, wieso mache ich das? Ich bin nur eine Puppe, ich spreche und atme ja nicht wirklich und ich kann es daher auch gar nicht wissen, was es heißt, so richtig zu leben. Doch als Puppe habe ich eine besondere Gabe, ich kann mich in andere Wesen hineindenken, ob sie jetzt lebendig sind oder vielleicht nur irgendwelche unbeweglichen Sachen.
Ich verstehe die Sorgen der Tiere und so mancher Dinge und kann sogar mit ihnen sprechen. Ich kann es richtig spüren, wenn sich wer freut oder zufrieden ist. Aber ich fühle es auch, wenn sich Traurigkeit breitmachen möchte.
Die kleine Welt glücklicher machen
Und auf einmal weiß ich es: Es ist meine Aufgabe, die kleine Welt, in der ich daheim bin, um eine Spur glücklicher zu machen. Ein jeder hat das Recht, glücklich zu sein, vor allem die Kinder. Wenn ich sehe, dass die Augen der Kinder strahlen, dann weiß ich, dass ich meine Sache gut und richtig gemacht habe.
Und weil ich vorhin gesagt habe, ich tue so, als gäbe es kein Morgen, dann nehme ich das jetzt wieder zurück. Natürlich gibt es ein Morgen. Und damit das Morgen, also diese berühmte Zukunft, für alle Kinder eine gute und glückliche wird, müssen wir dafür sorgen. Egal ob wir Puppen oder Menschen sind.
Wir müssen dafür sorgen, dass wir den Kindern Glück und Freude bringen und dass es ihnen auch morgen, übermorgen, überübermorgen und überhaupt gut geht. Kinder haben das Recht auf Glück, wir alle haben ein Recht auf Glück!
Christa Koinig ist die künstlerische Leiterin des Linzer Puppentheaters