Chronik/Oberösterreich

CoV-Ampel: Auch Oberösterreich nun orange

Wien hat in der orangen Ampel-Zone Gesellschaft bekommen. Oberösterreich wurde von der zuständigen Kommission heute von Rot auf Orange geschaltet.

Als drittes Bundesland hätte Burgenland die Kriterien für die Orange-Schaltung auf der Corona-Ampel geschafft, bleibt aber wegen hoher Zahlen in einem Bezirk rot. Auf Bezirksebene werden indes weiter keine Schaltungen vorgenommen, Österreich als Gesamtstaat bleibt rot.

Dabei liegen mittlerweile 52 von 96 Regionen in der rohen 7-Tages-Inzidenz unter 100/100.000 Einwohnern. Doch gibt die Kommission in einer Stellungnahme von Donnerstagabend zu bedenken, dass die anhaltende Verbreitung der Variante B.1.1.7 (britische Variante) sehr wahrscheinlich sei und sich diese im Zuge des Februars im gesamten Bundesgebiet als dominante Variante durchsetzen und rasch zu einem Anstieg der Infektionsfälle führen kann. Zusätzlich empfiehlt die Kommission bezüglich der Verbreitung der südafrikanischen Variante B.1.351 notwendige Maßnahmen zur Eindämmung zu ergreifen.

Relativ dramatisch klingen Daten aus Wien und dem Burgenland, zwei Ländern, die an sich besonders gut da stehen. Hier gebe es Hinweise auf einen Anteil von N501Y-positiven Fälle an der 7-Tages-Inzidenz von 43 bzw. 56 Prozent. Unter N501Y fallen die britische, die südafrikanische und die brasilianische Mutation, die allesamt als ansteckender gelten und teils auch schlechter mit den derzeit vorhandenen Impfstoffen bekämpft werden können.

Burgenland scheitert an einem Bezirk

Die Ampel-Schaltungen orientieren sich an sich immer an einer längerfristigen Entwicklung. Da diese in Wien, Oberösterreich und dem Burgenland besonders günstig ist, ermöglichen die Fallzahlen dort eine Orange-Färbung. Im Burgenland gibt es mit dem Bezirk Jennersdorf allerdings einen, der für das Land ungewöhnlich viele Infektionen hat. Daher ist man übereingekommen, die Entwicklung abzuwarten und es zumindest noch für eine Woche bei Rot zu belassen.

Aktuell ist es paradoxerweise Tirol, Hotspot der vermutlich ansteckenderen südafrikanischen Corona-Variante, das zu den Wochen-Gewinnern beim Rückgang der Infektionszahlen zählt. Laut dem Arbeitsdokument der Ampel-Kommission ist die Fallinzidenz pro 100.000 Einwohnern in der vergangenen Woche um knapp 18 Prozent zurückgegangen, womit Tirol sogar den Bestwert innehat. Nimmt man die 14-Tages-Inzidenz her, liegt man mit minus 15 Prozent nur hinter Salzburg.

Auch wenn die Zahlen dort am stärksten zurückgehen, ist Salzburg mit einem Wert von 128,8 noch immer das am stärksten betroffene Bundesland, knapp vor Kärnten. Der Österreich-Schnitt liegt genau bei 100,1. Im aktuellen Wochen-Schnitt weist just Tirol mit 80,2 den niedrigsten Wert auf, gefolgt von Oberösterreich und Wien.

Hier geht es um die reinen Fallzahlen. Nimmt man die Risiko-Faktoren hinzu, hat die Bundeshauptstadt wie mittlerweile üblich den besten Wert. Sie war ja auch als einziges Bundesland schon in der Vorwoche auf Ampel-Orange geschalten worden.

Zurück zu den rohen Fallzahlen. Top-Bezirk ist hier aktuell Waidhofen/Ybbs (26,7) vor Steyr-Stadt (28,9). Mit dem Wert von 326,8 löst Hermagor in Kärnten Tamsweg im Salzburger Lungau als Bezirk mit der höchsten Belastung ab. Dahinter folgen schon Jennersdorf, Wiener Neustadt-Stadt und mit Lienz just der einzige Tiroler Bezirk, der nicht von der am Freitag startenden Ausreise-Testpflicht betroffen ist, weil dort die südafrikanische Mutation noch nicht aufgetaucht ist. Der hauptsächlich von dieser belastete Bezirk Schwaz liegt bei 134,0 und hat damit den zweithöchsten Wert im Bundesland.

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