Chronik/Oberösterreich

Buchmayr ist neue Grüne Sprecherin

Die Landtagsabgeordnete Maria Buchmayr setzte sich zwar erwartungsgemäß durch, aber ihr Gegenkandidat, der 28 jahre junge Theologiestudent Stefan Kaineder, überraschte mit einem starken Auftritt bei der Landesversammlung der Grünen, die gestern, Freitag, am späten Nachmittag im Volkshaus Linz-Pichling über die Bühne ging. Seine Präsentation wurde mit den Stimmen von 76 Delegierten belohnt. 170 hatten gültig abgestimmt.

Er, so Kaineder, wolle nicht Sprecher der grünen Tagespolitik und der Sprecher für die Medien sein, sondern sich für ein „gut vernetztes Wurzelwerk“ in den Gemeinden einsetzten. „Ich hätte Zeit für solche Dinge“, betonte er. Die Grünen seien erfolgreich, deshalb bestehe die Gefahr, dass der grüne Baum zu schnell wachse und sich die Krone zu wenig ausbilde. „Aus dem Wurzelwerk kann man eine hervorragende Krone basteln“, meinte er. Er stehe außerdem für die jungen Menschen und gegen die Politikverdrossenheit.

Als Erste hatte sich die 43-jährige Linzerin Buchmayr den insgesamt 180 Delegierten vorgestellt. Die Grünen seien nun seit zehn Jahren in einer erfolgreichen Koalition und hätten es mit einer ÖVP zu tun, die sehr machtorientiert sei. Bei der SPÖ unter Josef Ackerl könne man nicht erkennen, welchen Kurs sie fahre. Die Freiheitlichen stünden weit rechts, sie hätten Funktionäre, die nicht mehr tragbar seien. Die Grünen würden als einzige für die tatsächliche Gleichstellung der Frauen stehen, während die SPÖ das nur halbherzig tue.

Zu Beginn hatte Landesrat Rudolf Anschober dargelegt, warum er nach insgesamt 15 Jahren die Funktion des Landessprechers zurücklege. „Für mich ist es kein Abschied, sondern eine Weiterentwicklung.“ Sein Ziel sei es, nach seinem Burn-out mehr Balance zwischen Beruf und Privatleben zu finden. Durch die breitere Spitze würden die Grünen mehr Präsenz in der Öffentlichkeit finden.