Betrugsverdacht gegen Sachbearbeiterin im AKH Linz
Eine Mitarbeiterin des AKH Linz steht im Verdacht, 85.000 Euro unterschlagen zu haben. Die 53-jährige Leopoldine B. aus Linz-Urfahr betreute über 15 Jahre lang die Finanzen eines privaten Sparvereins, zu dem sich Kollegen aus Verwaltung und Pflege zusammengeschlossen haben. Die Sachbearbeiterin soll im großen Stil Kontoauszüge gefälscht haben, um sich zu bereichern.
Mindestens sieben von den 130 Mitgliedern sind nach aktuellem Wissensstand betroffen. Darunter die 55-jährige Gerlinde P. und ihre Familie mit einer Gesamtsumme von 50.000 Euro. „Es ist fürchterlich, dass Leute, die sich dieses Geld vom Mund abgespart haben, so betrogen werden." P. hat ihre Kollegin direkt mit den Vorwürfen konfrontiert: „Sie ist sich keiner Schuld bewusst."
Vertrauensbruch
Am Donnerstag hat der Sparverein bei der Staatsanwaltschaft Linz Anzeige erstattet. Sprecher Dietmar Gutmayer kann dies noch nicht bestätigen, da die Anzeige voraussichtlich erst am Montag eingelangt. Die Konten bei der Bawag-PSK Bank sind aber jetzt schon gesperrt.
Der mutmaßliche Betrug flog auf, weil Leopoldine B. ihren Posten wechseln musste. „Es gab immer öfter Zweifel an ihrer Vertrauenswürdigkeit, darum wollten wir sie weghaben. So etwas hätten wir ihr aber nie zugetraut", sagt die Geschädigte P. Bei der Amtsübergabe an eine neue Sachbearbeiterin habe sich B. seltsam verhalten, erklärt Branko Novaković, Obmann und Vorsitzender des AKH-Betriebsrats. „Sie hat die Übergabe immer wieder hinausgezögert. Als wir die Dokumente von der Bankzentrale anforderten, stellten wir gravierende Fehlbeträge fest.“
Novaković betont, dass die Manipulation erst bewiesen werden muss. „Es ist eine extrem unangenehme Angelegenheit. Uns ist nur wichtig, dass alles zugunsten der Geschädigten aufgeklärt wird.“ Nun werden die Belege aus den Vorjahren kontrolliert.