Chronik/Oberösterreich

20 Monate altes Kind in aufblasbarem Pool ertrunken

Ein 20 Monate altes Kleinkind ist nach einem Badeunfall vor einer Woche im Innviertel gestorben.

Die Polizei bestätigte in der Früh einen entsprechenden Bericht der „Oberösterreichischen Nachrichten“. Sein Vater hatte das Mädchen am Abend des Dienstags voriger Woche im Garten der Familie im Bezirk Schärding leblos im Whirlpool treibend gefunden.

Kind trug Kinderschwemmweste

Die Kleine - mit Kinderschwimmweste ausgestattet - hatte um 19.10 Uhr mit ihrem fünfjährigen Bruder im aufblasbaren Pool gespielt. Der Vater saß zehn Meter entfernt und schaute nach, als er etwa zwei Minuten nichts mehr von seinen Kindern hörte.

Der Mann fand seine Tochter leblos in Bauchlage auf der Wasseroberfläche. Sie wurde reanimiert und in ein Linzer Krankenhaus geflogen. Dort ist das Kind nun gestorben.

Nach den Aufzeichnungen des Kuratoriums für Verkehrssicherheit (KfV) ist das der zweite tödliche Badeunfall eines Kindes unter 15 Jahren heuer in Österreich - in Niederösterreich ist bereits ein Kind ertrunken.

30 Kinder starben seit 2017 im Wasser

Im Vorjahr sind laut Todesursachenstatistik fünf Kinder in Österreich ertrunken (eines im Burgenland, eines in Kärnten, drei in Wien), im Jahr davor ebenfalls (je eines in Wien, NÖ, OÖ, Tirol und Vorarlberg). Seit 2017 sind in Österreich insgesamt 28 Kinder mit Wohnsitz in Österreich ertrunken, zwei weitere Urlauberkinder finden sich zusätzlich in der Statistik. 

Oberösterreich und Wien führen diese Statistik mit je fünf Todesfällen seit 2017 an, im Burgenland sind vier Kinder tödlich im Wasser verunglückt.

Niemals unbeaufsichtigt plantschen lassen

Johanna Trauner-Karner, Leiterin des Bereichs Sport- und Freizeitsicherheit beim KfV appelliert, dass Kleinkinder beim Baden "immer in unmittelbarer Reichweite" beaufsichtigt werden sollten, größere Kinder in Sichtweite. Darüber hinaus sei es hilfreich, wenn Kinder beim Baden grelle Farben tragen: "Dadurch behält man sie besser im Auge und werden im Notfall auch unter Wasser schneller gefunden."

Absolutes No-Go: Anderen Kindern die Aufsicht für kleinere Kinder übertragen. "Kinder sind nicht in der Lage, im Wasser für andere Kinder Verantwortung zu übernehmen."

Große Gefahr geht vor allem für kleinere Kinder schon von Plantschbecken mit niedriger Wassertiefe aus. Trauner-Karner: "Niemals Kinder unbeaufsichtigt plantschen lassen und das Wasser nach Gebrauch immer sofort entleeren." Und sie mahnt auch die Verantwortung für die Sicherung von Gefahrenquellen ein: "Pools, Biotope oder Schwimmteiche sollen immer mit einem Zaun und einer selbstschließenden Toranlage ausgestattet sein."